Samstag, 5. Dezember 2009

Kecskemét

Kecskemét
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Kecskemét ist der Komitatssitz des ungarischen Komitates Bács-Kiskun und bedeutet so viel wie "Ziegengang".
Die Stadt liegt 122 m ü.d.M., ist 86 km von Budapest entfernt, erstreckt sich über 32.136 ha und hat (2001) rund 107.000 Einwohner.
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Luftaufnahme: Kecskemét

Geschichte
Kecskemét war bereits um 3000 v. Chr. besiedelt. Bei Ausgrabungen fanden Archäologen ein Urnenfeld aus der Bronzezeit, weiterhin entdeckte man beim Bau eines Piaristen-Gymnasiums avarische Gräber.
Als Stadt wird die Gemeinde 1368 erstmals erwähnt.
Auch in der Türkenherrschaft blühte die Stadt und genoss das Privileg der Selbstverwaltung. Grundlage des Wohlstandes war die Rinderzucht sowie, darauf aufbauend, der Viehhandel, das Kürschner- und das Kunstschmiedehandwerk.
1710 fiel Kecskemét an Österreich.
1834 befreite sich die Stadt aus eigener Kraft aus der Abhängigkeit der Grundherrn mit ihren Lehnspflichten. Man begann, den auf Gemeindeboden liegenden Großgrundbesitz in Parzellen aufzuteilen und es entstanden in der Puszta viele dauernd bewohnte Einzelhöfe (Tanyas). Um den brach liegenden Sandboden zu binden, wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Millionen von Obstbäumen angepflanzt. Um 1900 lebte bereits die Hälfte der Stadtbevölkerung in solchen Einzelgehöften.
Die blühende Landwirtschaft und der seit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 einsetzende Aufschwung des Gewerbes ließ ein Großbürgertum entstehen, das um die Jahrhundertwende das Stadtzentrum mit vielen Bauwerken des Jugendstils bereicherte.
Am 8. Juli 1911 wurde Kecskemét von einem schweren Erdbeben erschüttert, das große Zerstörungen anrichtete.
1950 gewann die Stadt an administrativer Bedeutung: Sie wurde zum Komitatssitz des flächenmäßig größten Komitats (ungarisch megye) Bács-Kiskun. Diese Rolle behauptete sie auch im post-kommunistischen System nach der Grenzöffnung und dem Ende des Kalten Krieges 1988/89.
Bedeutung
Kecskemét ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der zwischen Donau und Theiß gelegenen Region. Die Stadt, die genau zwischen der Hauptstadt Budapest und der viertgrössten ungarischen Stadt Szeged liegt (sie ist von beiden jeweils 85 km entfernt), besitzt die Hochschule Kecskemét, eine Fachhochschule mit drei Fakultäten, außerdem ein Wissenschaftliches Institut für die Große Ungarische Tiefebene (Alföldi Tudományos Intézet) und das Musikpädagogische Institut "Zoltán Kodály" (Kodály Zoltán Zenepedagógiai Intézet)
Kecskemét liegt nach wie vor inmitten eines intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebietes (v.a. Obst-, Gemüse- und Weinbau), dessen Erträge in Kecskemét verarbeitet werden. Deshalb ist die Lebensmittelindustrie der bedeutendste Industriezweig der Stadt. Sie ist die Heimat des berühmten ungarischen Aprikosenschnapses "Barackpálinka". Mercedes-Benz hat beschlossen für 800 Mio. Euro hier ein neues Werk zu errichten und an diesem Standort die Nachfolgemodelle für die A-Klasse zu fertigen und somit knapp 3.000 neue Arbeitsplätze in die Region zu generieren.
Militärisch gesehen ist Kecskemét eine der wichtigsten Städte Ungarns neben Szolnok und Veszprém, in erster Linie, weil der Luftwaffenstützpunkt Kecskemét im Nordosten der Stadt liegt. Dort wurden NATO-Übungen wie Dragon Nest im Jahr 2004 und 2005 sowie das Ample Train 2003 durchgeführt. Auf dem Flughafen finden jährlich internationale Flugshows statt.
Wirtschaft
Im Juni 2008 gab der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz bekannt, bis 2011 ein neues Werk in der Region Kecskemét zu eröffnen. Baubeginn ist für 2009 geplant, die Investitionen in das neue Werk belaufen sich auf 800 Millionen Euro. Es sollen jährlich 100.000 Autos dort montiert werden und ca. 2.500 neue Arbeitsplätze entstehen. Die eigentlich wirtschaftlich strukturschwache und von Landwirtschaft geprägte Region Kecskemét setzte sich, trotz (geringfügig) höherer Löhne, aufgrund geringerer Logistikkosten, einem bestehenden Zulieferernetz und einer durchgehende Autobahnverbindung zu den traditionellen Mercedes-Standorten in Baden-Württemberg gegen Konkurrenten aus Polen und Rumänien durch.
Sehenswürdigkeiten
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Synagoge
Kecskemét zeigt die für die Große Ungarische Tiefebene typische Bebauungsstruktur mit einer weitläufigen Peripherie von Einzelgehöften, dann dörflichen Wohnsiedlungen, sozialistischen Trabantenstädten und einem relativ kleinen, großstädtisch wirkenden Zentrum.
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Nagytemplom (Große Kirche)
Aufgrund der langsamen Stadtentwicklung stammen die meisten Sehenswürdigkeiten aus der Zeit des Jugendstils. Der berühmteste ungarische Architekt dieser Epoche, Ödön Lechner, schuf hier das für ganz Ungarn stilbildende Rathaus (1893–1896). Aus der Reihe von repräsentativen Bürgerpalästen ist das Palais Cifra ("Cifrapalota") hervorzuheben. In letzterem finden unterschiedliche Ausstellungen ein temporäres Zuhause.
Cifra Palota

30 km südwestlich von Kecskemét befindet sich die Bugac-Puszta, der touristisch ausgebaute Teil des Nationalparks Kiskunság, der die Landschaft so zeigt, wie sie vor der Urbarmachung mit Einzelgehöften im 19. Jahrhundert bestand (siehe Abschnitt: "Geschichte"). Diese Region wird von einer Schmalspurbahn erschlossen, die in Kecskemét ihren Ausgangspunkt hat.
Stadtbezirke
Belváros (Innenstadt)
I. Árpádváros
II. Máriaváros
III. Széchenyiváros
IV. Bethlenváros
V. Rákócziváros
VI. Erzsébetváros
VII. Kossuthváros
VIII. Hunyadiváros
IX. Szent István-város (Műkertváros, Szolnoki-hegy)
X. Szent László-város (Rendőrfalu)
XI. Alsószéktó (Szeleifalu)
XII. Felsőszéktó (Petőfiváros, Sutusfalu)
XIII. Talfája
XIV. Katonatelep
XV. Repülőtér (Reptéri-lakótelep)
XVI. Matkó
XVII. Kadafalva
XVIII. Szarkás
XIX. Hetényegyháza
XX. Méntelek
XXI. Borbáspuszta
Berühmte Bürger

Donnerstag, 12. November 2009

Debrecen

Debrecen


Datei:Debrecen - Protestant Great Church.JPG
Debrecen Hauptplatz mit reformierter Kirche


Debrecen (deutsch Debreczin, rumänisch Debreţin), der Komitatssitz des Komitats Hajdú-Bihar, liegt im Osten von Ungarn etwa 50 Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt.
Die Fläche Debrecens beträgt 46.165 Hektar, die Einwohnerzahl (2009) 206.225; damit ist Debrecen die zweitgrößte Stadt Ungarns. Die Einwohner Debrecens bezeichnen sich noch heute mit dem mittelalterlichen Begriff „Civis“.

Geschichte

Bevor die Magyaren das Karpatenbecken eroberten, lebten verschiedene Völker in dieser Gegend. Die Stadt kam durch die Vereinigung mehrerer Siedlungen zustande und wurde 1235 im Regestrum von Várad (lat. Regestrum Varadiense) als Debrezun zum ersten mal erwähnt.

Debrecen wird Marktstadt

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Csokonai Theater

1361 verlieh König Ludwig der Große (Nagy Lajos) den Bürgern der Stadt das Privileg einer Marktstadt (Mezőváros) mit einem Wahlrecht für eine eigene Gerichtsbarkeit und einen Stadtrat. Dies ermöglichte ein stetiges wirtschaftliches Wachsen der Stadt, bis sie im 16. Jahrhundert ein Handelszentrum wurde, das mit Wien, Polen und Schlesien handelte. Haupteinnahmequelle waren der Rinderhandel, die Tierzucht und das handwerkliche Gewerbe. Trotz der florierenden wirtschaftlichen Lage waren die Gebäude einfach gebaut, die Straßen waren kaum befestigt. Bis ins 19. Jahrhundert konnte man kaum mehrstöckige Gebäude sehen. Zwischen 1450 und 1507 war Debrecen Sitz der Adelsfamilie Hunyadi.
1555 wurde Debrecen von osmanischen Türken erobert. Die Stadt erkaufte sich ihre Selbständigkeit aber durch Tributzahlungen. Während der osmanischen Besatzung gab es dennoch immer wieder Probleme, da sich Debrecen an der Grenze zwischen den osmanisch, habsburgisch und siebenbürgisch besetzten Teilen Ungarns befand. Die Bewohner Durch ihr diplomatisches Können zogen die Bewohner sowohl vom Osmanischen Reich als auch von den europäischen katholischen Herrschern und dem Fürsten von Siebenbürgen Franz II. Rákóczi Nutzen . Die Offenheit der Stadt gestattete eine rasche und frühe Ansiedelung von Protestanten und Calvinisten, weshalb Debrecen bald als das calvinistische Rom bezeichnet wurde. Die Bewohner der Stadt waren zu dieser Zeit in der Mehrheit Magyaren und konvertierten im 16. Jahrhundert zum calvinistischen Glauben. Die Reformation war dort dermaßen radikal, dass die Katholiken sämtliche Kirchen verloren. Ab 1552 durften sich nur noch Calvinisten in der Stadt niederlassen, 1693 verlieh König Leopold I. der Stadt das Privilegium einer Freien Stadt. 1715 kam die Katholische Kirche wieder zurück in die Stadt. Piaristen errichteten die St.-Anna-Kirche. Debrecen war damals ein agrarisches, wirtschaftliches, kulturelles und geisteswissenschaftliches Zentrum. Das Calvinistische Kollegium, der Vorgänger der Universität Debrecen, hatte zahlreiche bekannte Studenten.
Freiheitskampf 1848 bis 1849
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St.-Anna-Kirche

Im ungarischen Freiheitskampf gegen die Habsburger 1848 bis 1849 wurde der ungarische Landtag ins sicherere Debrecen verlegt, wo er im Reformierten Kollegium (Református Kollégium) und in der Großen Reformierten Kirche tagte. In Debrecen verkündete Lajos Kossuth am 14. April 1849 die Entthronung der Habsburger.
Industrielle Revolution
Nach der Zeit des Freiheitskampfes kam es durch den Bau der Eisenbahnlinie 1857 von Pest nach Debrecen zu einem industriellen Aufschwung. Aus jener Zeit stammt die Gründung der Schule für Bodenkultur sowie der Agrarhochschule. Mühlen, Zucker-, Ziegel- und Tabakfabriken sowie Gaswerke entstanden, Banken und andere Dienstleister siedelten sich in der Stadt an. 1865 wurde das heutige Csokonai-Theater (Csokonai Színház), benannt nach Mihály Csokonai Vitéz, eröffnet. Krankenhäuser, Schulen, Kasernen und Kirchen wurden errichtet. Langsam bekam die Stadt im Zentrum ein städtisches Bild, als das Hotel Aranybika sowie das Komitatshaus und das Rathaus gebaut wurden. Im Stadtwald (Nagyerdö), wo sich heute die Universität befindet, fand man 1823 Thermalwasser, welches man im neu errichteten Heilbad Vigadó verwendete. Mit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert fand die Bildung durch die Neugründung der Universität Debrecen einen Aufschwung. 1884 nahm die noch heute bestehende Straßenbahnlinie ihren Dienst auf.

20. Jahrhundert

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Kleine reformierte Kirche

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es zum Aufruhr, bedingt durch die rumänische Besatzung. Die Krise brachte die Stadt dazu, mehr auf Tourismus zu setzen. Die Zwischenkriegszeit brachte hierbei einen Aufschwung in dieser Richtung. Es entstand im Umfeld der Universität und der Klinik innerhalb des Stadtwaldes (Nagyerdő = Großer Wald) ein Zentrum für Erholung, Sport und Bildung. Die 1927 gegründete Sommeruniversität bot ein Programm für Allgemeinbildung, Weiterbildung und Sprachbildung an, kombiniert mit Erholung und einem Freizeit- und Sportprogramm. Es entstand ein überdachtes Schwimmbad, Ungarns erstes Sportstadion sowie der Zentralfriedhof. Die Nähe zum Reiseziel Puszta in Hortobágy brachte viele Besucher. 1944 war Debrecen zum zweiten Mal für eine kurze Zeit Hauptstadt und Regierungssitz von Ungarn, als sich hier am Ende des Zweiten Weltkrieges die provisorische Nationalversammlung konstituierte. Im selben Jahr startete die Rote Armee eine Offensive in Richtung Budapest, die Debrecener Operation.
Durch das Bombardement im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 70 Prozent der Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Mehr als die Hälfte der Gebäude wurden zu Ruinen.
Bevölkerung
Die Bevölkerung ist evangelisch-reformiert (calvinistisch), im Gegensatz zum Rest von Ungarn, der überwiegend katholisch geprägt ist. Die von den Habsburgern initiierte Gegenreformation erreichte Debrecen nicht, da die türkisch besetzten Gebiete in der großen ungarischen Tiefebene zwischen Wien und Debrecen lagen (siehe auch Türkenkriege). Obwohl die Religion in der Zeit des Sozialismus stark an Bedeutung verloren hat, lebt dieser Unterschied im Selbstbild der Debrecener Bürger noch fort.

Bildung und Universitäten

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Universität Debrecen (Hauptgebäude)

Debrecen ist eine Universitätsstadt. Mehr als 25.000 Studenten sind derzeit an der Universität Debrecen immatrikuliert. Neben der geisteswissenschaftlichen Fakultät existieren die Technische Universität, die Agrarwissenschaftliche Universität, die Wirtschaftsuniversität und die Medizinische Universität. Die Universitäten sind über Ungarns Grenzen hinaus bekannt und ziehen jährlich über 600 ausländische Medizinstudenten an. Die Medizinische Universität ist mit ihrem großen Klinikbereich und ihrem Ruf von besonderer Bedeutung.
Besonders im Sommer und im Winter werden anspruchsvolle Ungarisch-Intensivkurse unter der Bezeichnung Sommeruniversität (Nyári Egyetem) abgehalten. Studenten kommen aus aller Welt.
Verkehrsanbindung
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Typisches Plattenbauviertel in Debrecen
  • Autobahn: M35 aus Richtung Budapest bis Debrecen direkt.
  • Eisenbahn: Intercitys und Schnellzüge von/nach Budapest, Miskolc u. a.
  • Flughafen: Der Flughafen Debrecen bietet diverse internationale Charter-Destinationen. Linienflüge wurden nach Budapest durchgeführt, sind aber derzeit auf unbestimmte Zeit eingestellt. Der nächste größere internationale Flughafen ist in Budapest.
Kultur

Festivals und Veranstaltungen

Blumenkarneval

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Große Reformierte Kirche Debrecen aus Blumen, anlässlich des Blumenfestes am Stephanstag

Jedes Jahr findet um den ungarischen Nationalfeiertag (20. August) herum ein Blumenkarnevall (ung. Virágkarnevál) statt. Neben einem großen Umzug mit blumengeschmückten Wagen, Aufbauten und Gebäuden gibt es ein kulturelles Rahmenprogramm. Dieses Fest ist über die Landesgrenzen hinweg bekannt und zieht jährlich Tausende von Gästen an.

Truthahntage

Debrecen ist berühmt für seine Truthähne bzw. deren Zucht, welche auch durch Gedichte in die Literatur Einzug gehalten haben. Zu Ehren der Truthähne veranstaltet Debrecen im Juni die Truthahntage (ung. Pulykanapok), ein mehrtägiges Straßenfest, bei dem Truthahnspezialitäten auf der Straße zubereitet werden und Volkstanz sowie Musik dargeboten werden.

Kölcsei Frühlingsfestival

Im Frühjahr finden alljährlich kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Theater- und Opernaufführungen, Lesungen und Ausstellungen im Rahmen des Kölcsey-Frühlings (ung. Kölcsey Tavasz) statt. Namensgeber hierfür ist der in Debrecen wirkende Literat Ferenc Kölcsey.

Religion

Am 22. Mai 2009 kamen die Ungarisch-reformierten Gemeinden aus Ungarn, Rumänien, der Slowakei, der Ukraine, Serbien, Kroatien und Slowenien in der Großen Reformierten Kirche Debrecen zusammen, um eine gemeinsame Synode unter dem Namen Ungarische Reformierte Kirche zu gründen.

Sehenswürdigkeiten

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Altes Komitatshaus Debrecen

Grundsätzlich ist Debrecen kein bevorzugtes Touristenziel. Vor allem außerhalb eines kleinen Bereiches in der Innenstadt ist die Stadt vorwiegend von heruntergekommenen Bauten der kommunistischen Zeit geprägt. Dennoch gibt es einige sehenswerte Gebäude in Debrecen:
  • Große Reformierte Kirche Debrecen: Wahrzeichen Debrecens aus dem Jahre 1819, größte calvinistische Kirche UngarnsDatei:Große reformierte Kirche.jpg
  • Reformiertes Kollegium: Barockgebäude aus dem Jahr 1568, 1802 bei einem Stadtbrand beschädigt, bis 1816 im klassizistischen Stil umgebaut
  • Déri-Museum mit Kunstsammlung
  • Hotel Aranybika (Goldener Stier): Älterer Bauteil des Hotels von 1915, jüngerer Teil aus kommunistischer Zeit, im Inneren der Bartók-Saal, in dem Konzerte und kulturelle Aufführungen stattfinden
  • Kleine Reformierte Kirche: 1726 entstandener und 1870 umgebauter Barockbau
  • St.-Anna-Kirche: katholische Kirche, 1746 fertiggestellt, ehemaliges Piaristen-Ordenshaus
  • Csokonai Színház (Theater und Oper): erbaut 1861-1865
  • Altes Komitatshaus
  • Thermalbäder
  • Universität Debrecen mit ihrem architektonisch interessanten historischen Hauptgebäude
Söhne und Töchter der Stadt

Hajdúböszörmény

Hajdúböszörmény

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Hajdúböszörmény ist eine ungarische Stadt mit ca. 32.000 Einwohnern. Sie liegt nordwestlich von Debrecen und gehört zum Komitat Hajdú-Bihar. Nach Debrecen ist sie die zweitgrößte Stadt im Komitat und die größte Stadt des gleichnamigen Kleingebiets.
Das herausragende Baudenkmal der Stadt ist das älteste öffentliche Gebäude des Komitats, in dem sich der Sitz des ehemaligen Komitats Hajdú befand. Bekannt wurde die Ortschaft durch ihr Thermalheilbad. Auf dem Hauptplatz (Bocskai tér) des Ortes ist dem Fürsten István Bocskai eine Statue „Tanzender Hajduk“ gewidmet.
Sehenswürdigkeiten
  • Hajdukenmuseum
  • Káplár Haus – mit der Gemäldesammlung von Miklós Káplár
  • Reformierte Kirche (am Bocskai tér) ursprünglich 15. Jh., Barockturm, Umbauten von Károly Gerster in den Jahren von 1850 bis 1867, von 1880-1882 Umbau im Romantikstil mit Stadtwappen an der Wand
  • István Bocskai Gymnasium. Gebäude aus dem Jahre 1864, ebenfalls Romantik
  • Rathaus

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Abádszalók

Abádszalók

Abádszalók ist eine Gemeinde mit 5079 Einwohnern (Stand 2009) in der nördlichen Tiefebene von Ungarn im Komitat Jász-Nagykun-Szolnok. Sie liegt etwa 50 Kilomenter südlich von Eger am südlichen Ende des Theiß-Sees und ist ein Ferienort für Touristen, die den Theiß-See oder die nahe gelegene Puszta besuchen.

Die erste Erwähnung der Gemeinde stammt aus dem Jahre 1271, seit 1717 ist sie dann ununterbrochen bewohnt.Sie entstand aus einer mehrmaligen Vereinigung und Trennung der Gemeinden Tiszaabád und Tiszaszalók. 1740 siedelten sich hier etwa 44 Handwerkerfamilien aus Deutschland an, deren Nachkommen bis in die Gegenwart hier leben.

Felsőzsolca

Felsőzsolca


Felsőzsolca ist eine Stadt im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén.

Geographische Lage

Felsőzsolca liegt im Norden Ungarns, 1 Kilometer om Komitatssitz Miskolc entfernt.



Alsózsolca

Alsózsolca


Alsózsolca ist eine Stadt im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén.

Geographische Lage

Alsózsolca liegt im Norden Ungarns, 12 Kilometer östlich vom Komitatssitz Miskolc entfernt. Nachbargemeinde ist Sajólád 4 km. Die nächste Stadt Felsőzsolca ist 5 km von Alsózsolca entfernt.


Donnerstag, 15. Oktober 2009

Eger

Eger


Datei:Megyeszékhely - Heves megye - Eger.jpg
Luftaufnahme: Eger

Eger (dt.: Erlau, serb. und kroat.: Jegar oder Jegra, tsch.: Jager, slowak.: Jáger, pol.: Jagier, türk.: Eğri, Lateinisch: Agria) ist eine Stadt im Norden Ungarns mit ca. 56.000 Einwohnern. Es ist eine der ältesten Stadtgründungen Ungarns und der Komitatssitz des Komitats Heves.
Bekannt ist Eger durch die großen Weinanbaugebiete in der Umgebung, die neben anderen Weinsorten auch den bekannten Rotwein Erlauer Stierblut (Egri bikavér) hervorbringen. In der Stadt gibt es zahlreiche Weinstuben und traditionelle, teils unterirdische, Weinkeller. Das Stadtbild ist außerdem geprägt durch barocke Bauten, das Minarett aus der Zeit der osmanischen Herrschaft, die mittelalterliche Burg und durch die Basilika, die nach der in Esztergom die zweitgrößte in Ungarn ist.
Ferner ist Eger für seine Thermalquelle und das Thermalbad bekannt. Das Thermalbad befindet sich direkt neben dem großen Stadtpark und ist für Jung und Alt geeignet. Es gibt Becken mit unterschiedlichen Wasserarten und -temperaturen. Im Sommer ist das Bad sehr gut besucht. Eger hat durch die Thermalquellen immer schon einen Bezug zum Baden und zum Wassersport. Die Förderung von möglichen Talenten beginnt schon im Schulalter und wird durch den Stundenplan unterstützt. Eger hat eine der stärksten Wasserball-Mannschaften im Land und die verschiedenen Schwimmteams erringen oft hohe Medaillenplätze.
Geschichte
Die Gebiete von Eger sind seit der Steinzeit bewohnt. Zuerst lebten hier germanische und slawische Stämme. Im 10. Jahrhundert begannen Ungarn hier zu siedeln. Bereits Anfang des 11. Jahrhunderts wurde Eger von dem ersten König von Ungarn, Stephan I. zum Bischofssitz ernannt. Das dazu errichtete Gebäude, das die Zeit nicht überdauert hat, stand auf dem heutigen Burgberg, von da aus wuchs die Ortschaft über die Jahre. Eger war also von Anfang an ein wichtiges Religionszentrum.
1241 wurde Eger von den Mongolen vollständig zerstört und die meisten Einwohner getötet.
Während der Regierungszeit von Matthias Corvinus im 15. Jahrhundert erlebte die Stadt sowie ganz Ungarn ihre Renaissance.
Zur Zeit der Türkenkriege war die Stadt immer wieder Angriffen ausgesetzt. Im Jahr 1552 konnte ein kleines Heer (weniger als 2100 Mitbewohner und Soldaten unter der Führung von István Dobó) die Stadt noch vor einer riesigen osmanischen Übermacht verteidigen (beschrieben u.a. in dem Roman "Egri Csillagok/Sterne von Eger" von Géza Gárdonyi). Es war die erste große Niederlage der Türken, und Europa atmete bereits erleichtert auf.
1596 wurde Eger jedoch eingenommen und blieb 91 Jahre unter osmanischer Herrschaft. In dieser Zeit entstanden Moscheen und Bäder – das heute noch erhaltene Minarett gilt als das nördlichste historische Bauwerk der Osmanen.
Nach der türkischen Belagerung von Wien (1683) gelang es im Gegenstoß den Habsburgern, die Osmanen aus Mitteleuropa zu vertreiben. Unter der Führung Karl von Lothringen wurde Eger 1687 zurückerobert und bis 1701 eroberten die habsburgischen Armeen fast ganz Ungarn.
Ihre Blütezeit erlebte die Stadt ab Mitte des 18. Jahrhunderts, als viele Gebäude im Barockstil errichtet wurden.
Während des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt von mehreren Bränden und Epidemien (Cholera) heimgesucht.
1804 wurde die Stadt zum Erzbischofssitz ernannt.
Stadtteile
Eger besteht aus 20 Stadtteilen. Almagyar ist der eleganteste Stadtteil mit einigen Gebäuden der Eszterházy-Hochschule. Der nördlichste Stadtteil Almár beherbergt Wochenendhäusern. Belváros (Innenstadt) ist der Barockstadtteil mit der berühmten Eszterházy-Hochschule. Die Wohnsiedlung Berva wurde für die Industriearbeiter der Gegend errichtet. Cifra hóstya liegt nördlich vom Zentrum, mit sehr vielen engen Straßen. Érsekkert (Erzbischofsgarten) ist der größte Park der Stadt mit Schwimmhallen und Sportanlagen.
Bis zum letzten Jahrhundert war Felnémet ein Vorort von Eger, dann wurde es an die Stadt angeschlossen. Das dörfliche Aussehen hat der Stadtteil bewahrt. Felsőváros (Oberstadt) besteht hauptsächlich aus Blockhäusern. Károlyváros (Karlstadt) ist der größte Stadtteil und westlich vom Zentrum zu finden. Der bekannteste Stadtteil mit sehr vielen Weinkellern ist Szépasszonyvölgy (Schönfrauental). Der Legende nach sollen die türkischen Opfer der Belagerung 1552 in Tetemvár (Leichenburg) begraben worden sein.
Weitere Stadtteile sind Hatvani hóstya, Ipari Park (Industriegelände), Lajosváros (Ludwigstadt), Maklári hóstya - Tihamér, Rác hóstya, Vécsey-völgy (Vécseytal), der historische Stadtteil Vár (Burg) und die Gartenstädte Hajdúhegy (Hajdúberg) und Pásztor-völgy (Schäferthal).
Sehenswürdigkeiten der Stadt
  • Basilika
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Die Basilika in Eger

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Haupteingang der Basilika

  • Burg und István-Dobó-Museum
  • Minarett der Kethuda-Moschee (nördlichstes osmanisches Bauwerk)
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Minarett

  • Minoritenkirche Sankt-Antonius
  • Dobó Platz
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Dobó István Platz

  • Aladár-Bitskey-Schwimmhalle
  • Barockgebäude der Kossuth-Straße
  • Szépasszonyvölgy (Schönfrauenthal) - mit den Weinkellern
  • Rác-templom (Serbische Griechisch-orthodoxe Kirche)
  • Karl-Eszterházy-Hochschule
  • Fazola Tor
  • Galerie

Medien

Fernsehsender

In Eger ist der Sitz des Stadtfernsehens Eger Városi Televízió und von Líceum TV.

Radiosender

Drei Radiosender sind vor Ort präsent: das katholische Radio Szent István Rádió, Rádió Eger und Rádió 1 (FM 101,9).

Presse

Weitere Presseunternehmen sind Heves Megyei Hírlap (Nachrichten), Egri Est (Programmheft für Jugendliche), Royal Club - Komitat Heves und aPart magazin.

Sportvereine

In Eger sind viele Sportvereine ansässig. Dazu gehören die Eger Heroes (American Football), die Egri csillagok - die Sterne von Eger (Baseball), SHS Eger SE (Handball), Vitai-Eger Fekete Sasok - Vitai-Eger Schwarze Adler (Basketball), Agria RC Eger (Volleyball), Brendon-ZF Eger (Erstligist und Teilnehmer in der Gruppenphase der EuroLeague 2006/2007 im Wasserball) und Mecman Eger Innebandy SE ( Floorball).


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