Donnerstag, 15. Oktober 2009

Eger

Eger


Datei:Megyeszékhely - Heves megye - Eger.jpg
Luftaufnahme: Eger

Eger (dt.: Erlau, serb. und kroat.: Jegar oder Jegra, tsch.: Jager, slowak.: Jáger, pol.: Jagier, türk.: Eğri, Lateinisch: Agria) ist eine Stadt im Norden Ungarns mit ca. 56.000 Einwohnern. Es ist eine der ältesten Stadtgründungen Ungarns und der Komitatssitz des Komitats Heves.
Bekannt ist Eger durch die großen Weinanbaugebiete in der Umgebung, die neben anderen Weinsorten auch den bekannten Rotwein Erlauer Stierblut (Egri bikavér) hervorbringen. In der Stadt gibt es zahlreiche Weinstuben und traditionelle, teils unterirdische, Weinkeller. Das Stadtbild ist außerdem geprägt durch barocke Bauten, das Minarett aus der Zeit der osmanischen Herrschaft, die mittelalterliche Burg und durch die Basilika, die nach der in Esztergom die zweitgrößte in Ungarn ist.
Ferner ist Eger für seine Thermalquelle und das Thermalbad bekannt. Das Thermalbad befindet sich direkt neben dem großen Stadtpark und ist für Jung und Alt geeignet. Es gibt Becken mit unterschiedlichen Wasserarten und -temperaturen. Im Sommer ist das Bad sehr gut besucht. Eger hat durch die Thermalquellen immer schon einen Bezug zum Baden und zum Wassersport. Die Förderung von möglichen Talenten beginnt schon im Schulalter und wird durch den Stundenplan unterstützt. Eger hat eine der stärksten Wasserball-Mannschaften im Land und die verschiedenen Schwimmteams erringen oft hohe Medaillenplätze.
Geschichte
Die Gebiete von Eger sind seit der Steinzeit bewohnt. Zuerst lebten hier germanische und slawische Stämme. Im 10. Jahrhundert begannen Ungarn hier zu siedeln. Bereits Anfang des 11. Jahrhunderts wurde Eger von dem ersten König von Ungarn, Stephan I. zum Bischofssitz ernannt. Das dazu errichtete Gebäude, das die Zeit nicht überdauert hat, stand auf dem heutigen Burgberg, von da aus wuchs die Ortschaft über die Jahre. Eger war also von Anfang an ein wichtiges Religionszentrum.
1241 wurde Eger von den Mongolen vollständig zerstört und die meisten Einwohner getötet.
Während der Regierungszeit von Matthias Corvinus im 15. Jahrhundert erlebte die Stadt sowie ganz Ungarn ihre Renaissance.
Zur Zeit der Türkenkriege war die Stadt immer wieder Angriffen ausgesetzt. Im Jahr 1552 konnte ein kleines Heer (weniger als 2100 Mitbewohner und Soldaten unter der Führung von István Dobó) die Stadt noch vor einer riesigen osmanischen Übermacht verteidigen (beschrieben u.a. in dem Roman "Egri Csillagok/Sterne von Eger" von Géza Gárdonyi). Es war die erste große Niederlage der Türken, und Europa atmete bereits erleichtert auf.
1596 wurde Eger jedoch eingenommen und blieb 91 Jahre unter osmanischer Herrschaft. In dieser Zeit entstanden Moscheen und Bäder – das heute noch erhaltene Minarett gilt als das nördlichste historische Bauwerk der Osmanen.
Nach der türkischen Belagerung von Wien (1683) gelang es im Gegenstoß den Habsburgern, die Osmanen aus Mitteleuropa zu vertreiben. Unter der Führung Karl von Lothringen wurde Eger 1687 zurückerobert und bis 1701 eroberten die habsburgischen Armeen fast ganz Ungarn.
Ihre Blütezeit erlebte die Stadt ab Mitte des 18. Jahrhunderts, als viele Gebäude im Barockstil errichtet wurden.
Während des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt von mehreren Bränden und Epidemien (Cholera) heimgesucht.
1804 wurde die Stadt zum Erzbischofssitz ernannt.
Stadtteile
Eger besteht aus 20 Stadtteilen. Almagyar ist der eleganteste Stadtteil mit einigen Gebäuden der Eszterházy-Hochschule. Der nördlichste Stadtteil Almár beherbergt Wochenendhäusern. Belváros (Innenstadt) ist der Barockstadtteil mit der berühmten Eszterházy-Hochschule. Die Wohnsiedlung Berva wurde für die Industriearbeiter der Gegend errichtet. Cifra hóstya liegt nördlich vom Zentrum, mit sehr vielen engen Straßen. Érsekkert (Erzbischofsgarten) ist der größte Park der Stadt mit Schwimmhallen und Sportanlagen.
Bis zum letzten Jahrhundert war Felnémet ein Vorort von Eger, dann wurde es an die Stadt angeschlossen. Das dörfliche Aussehen hat der Stadtteil bewahrt. Felsőváros (Oberstadt) besteht hauptsächlich aus Blockhäusern. Károlyváros (Karlstadt) ist der größte Stadtteil und westlich vom Zentrum zu finden. Der bekannteste Stadtteil mit sehr vielen Weinkellern ist Szépasszonyvölgy (Schönfrauental). Der Legende nach sollen die türkischen Opfer der Belagerung 1552 in Tetemvár (Leichenburg) begraben worden sein.
Weitere Stadtteile sind Hatvani hóstya, Ipari Park (Industriegelände), Lajosváros (Ludwigstadt), Maklári hóstya - Tihamér, Rác hóstya, Vécsey-völgy (Vécseytal), der historische Stadtteil Vár (Burg) und die Gartenstädte Hajdúhegy (Hajdúberg) und Pásztor-völgy (Schäferthal).
Sehenswürdigkeiten der Stadt
  • Basilika
Datei:Basilika eger.jpg
Die Basilika in Eger

Datei:Hungary Eger Basilika.jpg
Haupteingang der Basilika

  • Burg und István-Dobó-Museum
  • Minarett der Kethuda-Moschee (nördlichstes osmanisches Bauwerk)
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Minarett

  • Minoritenkirche Sankt-Antonius
  • Dobó Platz
Datei:Eger Hungary Dobo Istvan Ter.jpg
Dobó István Platz

  • Aladár-Bitskey-Schwimmhalle
  • Barockgebäude der Kossuth-Straße
  • Szépasszonyvölgy (Schönfrauenthal) - mit den Weinkellern
  • Rác-templom (Serbische Griechisch-orthodoxe Kirche)
  • Karl-Eszterházy-Hochschule
  • Fazola Tor
  • Galerie

Medien

Fernsehsender

In Eger ist der Sitz des Stadtfernsehens Eger Városi Televízió und von Líceum TV.

Radiosender

Drei Radiosender sind vor Ort präsent: das katholische Radio Szent István Rádió, Rádió Eger und Rádió 1 (FM 101,9).

Presse

Weitere Presseunternehmen sind Heves Megyei Hírlap (Nachrichten), Egri Est (Programmheft für Jugendliche), Royal Club - Komitat Heves und aPart magazin.

Sportvereine

In Eger sind viele Sportvereine ansässig. Dazu gehören die Eger Heroes (American Football), die Egri csillagok - die Sterne von Eger (Baseball), SHS Eger SE (Handball), Vitai-Eger Fekete Sasok - Vitai-Eger Schwarze Adler (Basketball), Agria RC Eger (Volleyball), Brendon-ZF Eger (Erstligist und Teilnehmer in der Gruppenphase der EuroLeague 2006/2007 im Wasserball) und Mecman Eger Innebandy SE ( Floorball).

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