Sonntag, 30. August 2009

Mór

Mór

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Luftaufnahme : Mór



Mór (deutsch Moor) ist eine Stadt im Komitat Fejér in Ungarn.
Moor ist ein bedeutendes Zentrum der ungarndeutschen Minderheit und Mittelpunkt einer bekannten Weinbauregion. Die Weinspezialität der Gegend ist der Weißwein Móri Ezerjó (Mórer Tausendgut). Die deutsche Partnerstadt von Mór ist Freudenberg (NRW).
Persönlichkeiten
Sándor Wekerle, mehrmaliger ungarischer Ministerpräsident während der Zeit der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie, wurde in Mór geboren. Informationen zu seinem Leben sind im Stadtmuseum Mór erhältlich. Nach ihm wurde die Kultur- und Sporthalle der Stadt Mór benannt.
Der Physiker Ferenc Krausz stammt ebenfalls aus Mór.
Sehenswürdigkeiten
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Schloss Lamberg-Szécsen

Samstag, 29. August 2009

Hévíz

Hévíz


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Luftaufnahme: Hévíz


Der Kurort Hévíz ist eine Kleinstadt in Ungarn mit etwa 4.500 Einwohnern im Komitat Zala. Der Ort liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich der Stadt Keszthely und etwa fünf Kilometer nordwestlich vom Plattensee entfernt.

Geschichte
Funde römischer Münzen aus dem See weisen darauf hin, dass man auch schon vor knapp 2.000 Jahren die heilende Wirkung des Wassers zu schätzen wusste.
Forschungen belegen, dass germanische und slawische Stämme zur Zeit der Völkerwanderungen ebenfalls das Gewässer nutzten.
Hévíz wird erstmals im Jahre 1328 als Locus vulgariter Hewyz dictus (im Volk Hewyz genannter Ort) urkundlich erwähnt.
Die Kur in ihrer heutigen Form mit dem Badebetrieb besteht mittlerweile seit über 200 Jahren. 1795 ließ Graf Festetics den Ort zum Heilbad ausbauen, indem er Badehäuser und Kureinrichtungen errichten ließ. Das Thermalbad wurde in den Jahren 1964 bis 1968 erbaut. 1987 wurde es durch einen Brand beschädigt. Zuletzt wurde es 2006 baulich erneuert.
Seit dem 1. Mai 1992 wird der Ort als Stadt geführt.
Heute besuchen den Ort pro Jahr etwa 900.000 Besucher. Es gibt ca. 10.000 Betten.
Der Thermalsee
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Der Thermalsee
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Luftaufnahme vom Thermalsee
Der Heilsee in Hévíz ist mit einer Fläche von rund 4,4 Hektar der größte natürliche und biologisch aktive Thermalsee der Welt. Dieser wird durch eine Thermalquelle aus einem Krater in 38 Metern Tiefe gespeist. Die Quelle ist mit 410 Litern pro Sekunde derart ergiebig, dass sich das Wasser innerhalb 48 Stunden komplett austauscht.
Die besonderen Bestandteile des Wassers sind Schwefel, Radium, Kohlendioxid, Kalzium, Magnesium und Hydrogenkarbonat und besitzt leicht radioaktive Eigenschaften. Das Thermalwasser trägt damit zur Entspannung des Körpers und damit zum Erfolg bei der Behandlung von rheumatischen und motorischen Beschwerden bei. Das Wasser wird bei Magenbeschwerden und Verdauungsproblemen aber auch zur Trinkkur verwendet. Ferner verwandelt sich im Winter der Bereich über dem Wasserspiegel zu einem riesigen Freiluft-Inhalatorium, da es zu einer starken Dampfentwicklung kommt. Diese Dämpfe wirken sich wohltuend auf die Stimmbänder aus.
Auch der Schlamm vom Grund des Sees wird für physiotherapeutische Maßnahmen angewandt. Er enthält sowohl organische als auch anorganische Bestandteile, wobei die wichtigsten davon Schwefellösungen und Radiumsalze sind.
Die Wassertemperaturen des Sees betragen im Sommer ca. 33 °C bis 36 °C, im Winter ca. 23 °C bis 25 °C. Dadurch ist ein ganzjähriger Badebetrieb unter freiem Himmel möglich. Das Thermalbad ist täglich geöffnet. Das Wasser ist leicht radioaktiv, ein Aufenthalt im Wasser sollte ununterbrochen nicht mehr als eine halbe Stunde betragen.

Balatonboglár

Balatonboglár


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Im Zentrum der Stadt

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Der Hafen von Balatonboglár


Balatonboglár ist eine Stadt zwischen Balatonlelle und Fonyód am Südostufer des Plattensees in Ungarn. Sie liegt im Komitat Somogy und hat ca. 6000 Einwohner.
Balatonboglár verfügt über einen kleinen Hafen und einen Bahnhof. Die Stadt ist auf Tourismus ausgerichtet und liegt am flachen Ufer des Sees. Neben einem Wiesenstrand mit Beachvolleyballfeldern und einem Minigolfplatz mit zwölf Löchern gibt es auch einen Tretbootverleih.
Während des Zweiten Weltkrieges gab es in Balatonboglár – einzigartig in Europa – eine polnische Hochschule und ein Lyzeum. Auch lebten zu dieser Zeit in Camps um Balatonboglár eine Reihe französischer évadés, aus deutschen Lagern geflohene Kriegsgefangene.

Geschichte
Die Region um den Balaton ist seit rund 6000 Jahren besiedelt. Balatonboglár wurde urkundlich erstmals 1211 erwähnt. Seit Ende des 19. Jahrhundert hat sich der Ort zu einem der größten Urlaubszentren am Balaton entwickelt und so wurde im Jahre 1904 in Balatonboglár der erste Badeverein gegründet. 1912 wurde die Stadt zum Heilbad ernannt. Etwa zu dieser Zeit entstand auch der neue Hafen, der heute einer der größten Segelboothäfen am Balaton ist.
1978 vereinigte sich Boglár mit Lelle zu Boglárlelle, trennten sich jedoch 1991 wieder.
Die 1932 erbaute katholische Kirche bildet das Zentrum der Stadt. Das älteste erhaltene Baudenkmal ist das 1835 erbaute klassizistische Herrenhaus (Szabadsag utca 14) und bildet heute das Zentrum des staatlichen Weingutes.
Seit 1987 ist der Ort internationale Stadt von Wein und Traube. BB - Balatonboglári Borgazdasagi Rt. ist das größte Weinanbauunternehmen der Region Südbalaton.
Sehenswürdigkeiten
  • Der kugelförmige Aussichtsturm auf dem Berg über der Stadt
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Kugel-Aussichtturm
  • Die Rote und die Blaue Kapelle mit Ausstellungen
  • Das südlich von Balatonboglár gelegende Weinkundemuseum im Schloss Szölösrislak
Feste
In Balatonboglár gibt es jährlich im Sommer zwei große Feste. Beim Balaton Atuszas, der Balatonüberquerung, schwimmen die Teilnehmer vom Nordufer des Balatons aus in Richtung Boglár.
Die Boglári Szüret, die Boglárer Weinauslese, ist ein großes Weinfest, auf dem Weine aus der gesamten Balaton-Region probiert werden können. Zu diesem Fest reisen Besucher aus allen Teilen Ungarns an. Das Fest findet jährlich um den 20. August statt.

Freitag, 28. August 2009

Várpalota

Várpalota


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Luftaufnahme von Várpalota


Várpalota ist eine Stadt im mittleren Ungarn, etwa 70 km südwestlich von Budapest im Komitat Veszprém.


Burg Várpalota

Geographie
Várpalota liegt am Ostabfall des Bakonywalds, etwa 20 km östlich der nur wenig größeren Komitatshauptstadt Veszprém und auf halbem Weg nach Székesfehérvár. Das Ostende des Plattensees (Balaton) befindet sich 15–20 km südlich der Stadt.
Geschichte und wichtige Informationen/Veranstaltungen
Die Stadt Várpalota ist ein traditionsreiches geschichtliches Juwel von Mitteltransdanubien, spielte in der Industrie eine wichtige Rolle, befindet sich zwischen Székesfehérvár und Veszprém. Die geschichtliche Vergangenheit von Várpalota ist reich und vielfarbig, viele Denkmäler stehen mit König Matthias, der Familie Újlaky und den Kämpfen gegen die Türken in Zusammenhang. Die bedeutendste ist die Újlaky-Burg, die seit dem 14. Jh. das gerechte Wahrzeichen der Stadt ist. Bemerkenswert ist das Zichy-Schloss, das nach Plänen von Miklós Ybl aufgebaut wurde, später im klassizistischen Stil umgebaut wurde. Im Gebäude ist eine Ausstellung von Trianon Stipendium, es zieht mit vielen geschichtlichen Werten die Besucher an. Unsere Stadt bietet neben den geschichtlichen Abenteuer auch zahlreiche Erholungsmöglichkeiten: sehenswerte und amüsante Programme, bequeme Tourwege, Angelmöglichkeiten. Nicht weit von der Stadt befinden sich die Ruinen der Burg von Pusztapalota, die laut Legenden das Jagdschloss vom König Matthias war. Es kann durch einen bequemen Spaziergang auf dem roten Tourweg, der von Mitteltransdanubien ausgeht, erreicht werden. Die Angelseen bieten den Angelfreunden und ihren Familien eine beruhigende Angelmöglichkeit. Wichtige Veranstaltungen: Tag der Jagdkultur, Bakony virágai (Blumen von Balony) volkskünstlicher Tag (am 19. Mai), die Wappen von Berufen (am 20. Mai), die Messe Burgexpo (8-10. Juni), Sommer im Burghof (Juli-August), Internationales Blaskapellenfestival, (am 4. August), Internationales Volkstanzfestival (17-18. August), Várpalotaer Tage (14-16. September).
Die Fläche der Stadtgemeinde beträgt 87,59 km². Die Bevölkerung ist in den letzten 20 Jahren um ein Viertel gesunken.
Einwohnerentwicklung
  • 1985: 28.531
  • 1990: 26.928
  • 2001: 21.779
  • 2006: 21.203
Wirtschaft

Zu sozialistischen Zeiten war Várpalota ein wichtiger Bergbau- und Industriestandort. Nach 1990 setzte ein wirtschaftlicher Niedergang ein, alle Minen wurden geschlossen. Eine gewisse Bedeutung haben – jedoch weniger als früher – die Aluminium-Verarbeitung und die chemische Industrie.

Csesznek

Csesznek


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Im Vordergrund kann man die Burg Csesznek besichtigen und im Hintergrund befindet man das Dorf Csesznek.


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Burg Csesznek


Csesznek (dt. Zeßnegg; kroat. Česneg und slowak. Česnek) ist ein Dorf im ungarischen Komitat Veszprém. Berühmt ist das Dorf für seine mittelalterliche Burg.


Geschichte

Die mittelalterliche Burg von Csesznek wurde 1263 vom Baron Jakab Cseszneky errichtet, der der Schwertträger des Königs Béla IV. war. Er und seine Nachkommen sind nach der Burg Cseszneky benannt worden. Zwischen 1326 und 1392 war sie königliche Burg, als König Sigismund anbot, sie für die Familie Garai anstelle des Banat von Macsó zu ändern. 1482 starb die männliche Linie des Garais aus und König Matthias Corvinus spendete die Burg der Familie Szapolyai. 1527 übernahm Baron Bálint Török die Burg. Während des 16. Jahrhunderts waren die Familien Csábi, Szelestey und Wathay im Besitz von Csesznek. 1561 wehrte Lőrinc Wathay erfolgreich die Belagerung der Ottomanen ab. Jedoch wurde das Schloss 1594 von den türkischen Truppen besetzt, aber bereits in 1598 erlangten die Ungarn es wieder. Dániel Esterházy kaufte 1635 das Schloss und das Dorf. Von dieser Zeit an bis 1945 war Csesznek im Besitz der Familie Esterházy.

Sümeg

Sümeg


Sümeg ist eine Stadt in West-Ungarn, südwestlich des Bakonywalds, im Komitat Veszprém.

Geographie

Die Stadt liegt südwestlich des Bakonywalds, im Komitat Veszprém, 18 km nördlich von Tapolca und 23 km nördlich des Plattensees. Sümeg verfügt von Wien wie auch von Graz und Budapest aus eine Bahnanbindung. Sie liegt an der Nebenbahnstrecke von Ukk über Tapolca nach Keszthely und Balatonszentgyörgy.

Geschichte

Bereits in der Bronzezeit war die Gegend um Sümek besiedelt. Aus dieser Zeit finden sich Grabstätten, Steinäxte, Graburnen und andere Utensilien. Aus der Zeit des Römischen Reichs fand man Ende des 19. Jahrhunderts ein römisches Militärlager (Castrum) und römische Wohnhäuser. Die Fundstücke befinden sich im Stadtmuseum.
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Burg Sümeg

Im 13. Jahrhundert wurde die Burg Sümeg auf einem 270 m hohen Kalksteinhügel über der Stadt erbaut. Diese Burg hatte seit der Zeit der Türkenkriege eine militärische Bedeutung. Als die strategische Bedeutung nachließ, verfiel die Burg.
Im Jahr 1643 erhielt Sümeg das Stadtrecht. Die Wirkschaftsleistung der Stadt wuchs damit. Dadurch kamen Handwerker und Adelige in die Stadt. Eine Stadtmauer wurde gebaut sowie auch ein Kloster und eine Kirche vom Franziskanerorden. 1700 zerstörte ein Brand fast die gesamte Stadt. Überliefert wird, dass nur das Franziskanerkloster und vier Ziegelhäuser erhalten blieben. Für den folgenden Wiederaufbau galt das Gebot innerhalb der Stadtmauern nur Steinhäuser bauen zu dürfen, um einen erneuten Brand zu verhindern.
Bischof Biró Márton Padányi machte Sümeg nach der Eroberung von Veszprém 1552 durch die Türken zum Bischofssitz. Er ließ die Burg erweitern und eine weitere Kirche bauen, die von Franz Anton Maulbertsch mit Freskenmalereien versehen wurden. Padányi ließ ebenso den Bischofspalast errichten. Dies führte Gelehrte und Schriftsteller nach Sümeg. Barocke Bürgerhäuser entlang der früheren Stadtmauern sind Zeugen der damaligen Entwicklung.
Zur Zeit der Aufstände von Rákóczi spielte die Burg ein weiteres Mal eine militärische Rolle. In der Zeit von 1703 bis 1709 wurde die Burg von den Aufständischen erobert. Im Jahr 1709 wurde sie von kaiserlichen habsburgischen Truppen wiedererobert, 1713 und 1726 in Brand gesteckt sowie dem Verfall überlassen.
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Aufnahme : Sümeg

Montag, 24. August 2009

Pécs

Pécs

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Der Hauptplatz von Pécs: Széchenyi-tér, links im Bild die Moschee, unter dem Glockturm rechts die Kiraly-Utca, Haupteinkaufsstraße

Moschee des Paschas Jakowali HassanPécs (deutsch: Fünfkirchen, serbisch: Pečuj, kroatisch: Pečuh) ist mit 160.000 Einwohnern (Stand: 2004) die fünftgrößte Stadt Ungarns und der Komitatssitz des Komitats Baranya. Sie liegt nahe der kroatischen Grenze.
 
Pécs ist Bischofssitz und Sitz der Universität Pécs sowie Zentrum der Donauschwaben und Heimat von neun ethnischen Minderheiten mit eigenen Selbstverwaltungen.
Darüber hinaus ist Pécs Eisenbahnknotenpunkt und Zentrum einer Industrieregion (Kohle, Uran, Leder, Keramik, Bier und Zigaretten sowie Elektronik). Der Bergbau wurde inzwischen stillgelegt und befindet sich in Rekultivierung.
Seit Dezember 2003 besitzt Pécs einen Flughafen im südlichen Vorort Pogány mit Landerecht für Flugzeuge bis 40 Tonnen Gewicht.
Bischofspalast Pécs gilt als eine der schönsten Städte Ungarns, seine klimatisch begünstigte Lage am Fuße der Mecsek-Berge und die zahlreichen Baudenkmäler verleihen dem Ort eine ausgesprochen mediterrane Atmosphäre. Am 19. Oktober 2005 gewann die Stadt die nationale Vorausscheidung für den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“ und wird nun, wie auch Essen und Istanbul, dieses Kulturhauptstadtjahr ausrichten.
Die Universität Pécs bietet das Studium der Humanmedizin und das Studium der Zahnmedizin in deutscher und englischer Sprache an. Englischsprachig wird zusätzlich die faculty of musical and visual arts angeboten.
Geschichte
Széchenyi-PlatzPécs ist eine der ältesten Städte Ungarns und war bereits zu vorgeschichtlicher Zeit ein Siedlungsort. Zur Zeit der römischen Herrschaft war die Stadt unter dem Namen Sopianae seit dem dritten Jahrhundert eine bedeutende Stadt der Provinz Pannonien. Später hieß es (lat.:)Quinque Ecclesiae („fünf Kirchen“), woraus sich ihr späterer deutscher Name Fünfkirchen herleitet. Der heutigen Name der Stadt ist erstmals 1235 in einer Urkunde als Pechut (Pécser Weg) aufgetaucht. 1290 wurde die Stadt in einer Urkunde schon als Peech genannt. Die Bedeutung des Namens ist nicht klar. Es gibt mehrere Theorien.
Széchenyi-Platz in Pécs1367 gründete König Ludwig der Große (Nagy Lajos) die erste ungarische Universität, zur damaligen Zeit eine der ältesten Universitäten Mitteleuropas. Das universitäre Leben ist rege und international anerkannt. Von 1543 bis 1686 stand Pécs unter türkischer Herrschaft, aus dieser Zeit sind viele Baudenkmäler gut erhalten geblieben und inzwischen renoviert.
Mundarten des Fuldaer Landes spricht man bei Pécs. Die deutschen Auswanderer, die dort in etwa zwanzig Dörfern lebten, waren Ende des 18. Jahrhunderts nach Ungarn ausgewandert. Sie nennen sich selber "Stiffoller", was hochdeutsch Stiftsfuldaer bedeutet, da ihre Vorfahren dem Hochstift Fulda entstammten.
Sehenswürdigkeiten
    Kathedrale
  • Kathedrale (11. Jahrhundert, umgebaut im 19. Jahrhundert)
  • Bischöflicher Palast
  • Barbakán
  • Nationaltheater (Nemzeti Színház) von Adolf Lang und Antal Steinhardt (eröffnet 1895)
  • Moschee Gazi Khassim, zur christlichen Kirche umgebaut
  • Zsolnay-Brunnen auf dem Hauptplatz (Széchenyi-tér), ein Prachtstück des Jugendstils mit der typischen Eosin-Glasur lokaler Majoliken
    Zsolnay-Brunnen auf dem Hauptplatz (Széchenyi-tér)
  • Die Moschee des Paschas Jakowali Hassan, das am besten erhaltene mohammedanische Bauwerk in Ungarn. Der Gebetsraum dient als Museum und zeigt türkische Geschichts- und Kunstgegenstände. Daneben steht ein 23 Meter hohes Minarett.
  • Die Grabkapelle von Baba Idris
  • Das Bad von Pascha Memi (Törökfürdő; türkisches Bad)
  • Weltkulturerbe der UNESCO mit ausgiebigem Friedhofskomplex aus spätrömischer Zeit und ausgemalten frühchristlichen Grabkammern
  • Bedeutende Museen wie die von Tivadar Kosztka Csontváry, Victor Vasarely, Jenő Kerényi, das Zsolnay-Museum und das Römische Lapidarium
  • Zahlreiche Denkmäler, malerische Plätze, südlich anmutende Innenhöfe und Straßencafés mit südlichem Flair
  • Botanischer Garten der Universität Pécs (PTE) – heute Universität Pécs
  • Postpalast
  • Forschungsinstitut für Weinbau und Önologie (FVM Szőlészeti és Borászati Kutatóintézete Pécs) mit einer der größten Sammlungen der Welt an Wein- und Tafeltrauben (knapp 1.200 Sorten)
  • Der Fernsehturm auf dem Berg Misina
  • Die Kirche auf dem Berg Havihegy (Schneeberg)
  • Die Ruinen auf Tettye
  • Die Synagoge. Sie wurde 1869 errichtet
  • Der Tiergarten
Datei:Megyeszékhely - Baranya megye - Pécs.jpg
Sport
  • Die Fußball-Mannschaft des Pécsi Mecsek FC spielt zurzeit in der Nemzeti Bajnokság II, der 2. Liga Ungarns.
  • Die Damen Basketball-Mannschaft MiZo Pécs 2010 wurde mehrmals ungarischer Meister, Pokalsieger und zweimal in der Euroliga Bronze-Sieger.
Sonstiges

Veranstaltungen
    Luftaufnahme: Pécs
  • Vom 8. bis 14. April 2006 fand in der Stadt das Osterseminar der JEV (Jugend Europäischer Volksgruppen) statt. Dieses Seminar setzte sich mit der friedlichen Koexistenz der Volksgruppen auseinander, wobei die Gastgeberstadt als perfektes Beispiel voranging.
  • Am 11. April 2006 wurde die Stadt durch eine siebenköpfige EU-Jury zur Kulturhauptstadt Europas 2010 gewählt und am 15. November 2006 durch den Ministerrat der Kulturminister der 25 EU-Staaten bestätigt.
  • In jedem Jahr wird das Pécser Staatliche Theater Treffen ("Pécsi Országos Színházi Találkozó", POSZT), ein der größten Ereignissen in dem Theaterleben Ungarns in der Stadt stattfinden.
  • Rockmaraton, Musikfestival
  • ICWiP (International Cultural Week in Pécs)
  • European Convival Winesong Festivals
Architektur

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  • Die Pécs Árkád ist das größte Einkaufszentrum in Pécs. Das von ECE Projektmanagement errichtete Center wurde im März 2004 eröffnet und beherbergt auf 35.000 Quadratmetern Verkaufsfläche 130 internationale und regionale Geschäfte.
  • Das Magasház (ung. „Hochhaus“) ist ein 84 Meter hohes Hochhaus mit 25 Stockwerken in Pécs. Es wurde 1974 errichtet und ist seit 1989 wegen mangelhafter Baustatik (Korrosion des Spannbetons) unbewohnt. Es gilt als das höchste unbenutzte Hochhaus in Mitteleuropa und ist deshalb sogar in das Guinness-Buch der Rekorde eingetragen worden.
  • Der Architekturpreis Brick Award ging 2006 an die ungarischen Architekten Ferenc Csagoly und Ferenc Keller für einen Wohn- und Bürokomplex integriert in die historische Umgebung in Pécs.
Datei:Hungary-Pecs Main Place.jpgBräuche: Besonderer Brauch: Liebes- und Hochzeitspaare versichern sich ihrer Treue durch gemeinsames Anbringen von zwei Vorhängeschlössern in einer Straße nahe dem Dom gegenüber der Gedenktafel von Dr. János Berze Nagy.
Minderheiten: In Pécs befindet sich das bisher einzige Roma-Gymnasium: Das Gandhi-Gymnasium, das seit 1994 im Betrieb ist.
Verkehr: Pécs ist derzeit noch nicht über eine Autobahn in das ungarische Straßennetz eingebunden, diese soll aber rechtzeitig für 2010 fertiggestellt sein. Bis kurz nach Dunaújváros ist die Autobahn M6 jedoch schon frei. Der Weg nach Budapest per Landstraße (und teilweise Autobahn) beträgt etwa 220km (auf Landstraße 192km), jedoch sind über drei Stunden einzuplanen. Zum Balaton benötigt man per PKW etwa zwei Stunden, zur kroatischen Grenze etwa 30 Minuten.
  • Flughafen Pécs-Pogány (kurze Landebahn für kleinere Privatflugzeuge)
  • Pécs Főpályaudvar (Bahnhof, regelmäßige Intercityverbindungen nach Budapest)
Panorama-Aufnahme der Hochhauslandschaft vom südlichen Teil von Pécs

Sonntag, 23. August 2009

Szekszárd

Szekszárd


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Luftaufnahme: Szekszárd

Szekszárd ( dt.: Sechshard) ist eine Stadt in Südungarn mit etwa 36.000 Einwohnern. Sie ist das Verwaltungszentrum des Komitats Tolna, liegt aber an dessen Rand.


Geschichte

König Béla I. gründete hier eine Abtei, an deren Ruinen bis heute am ehemaligen Komitatshauses der klassizistische Stil auffällt. Die katholische Kirche im Zopfstil (1805) ist eine der größten einschiffigen Sakralbauten von Mitteleuropa. Die barocke Dreifaltigkeitssäule erinnert an die Pestepidemie von 1738 bis 1740.
Nach Szekszárd hat ein über die Grenzen hinaus bekanntes Weinbaugebiet seinen Namen, das von sieben Hügeln umschlossen wird. Aufgrund archäologischer Funde geht man davon aus, dass hier bereits vor 2000 Jahren am Beginn der Römerzeit eine Weinkultur blühte. Die typische Rebe für diese Region ist die Kadarka-Rebe, die aus Dalmatien stammt. Bekannt ist vor allem der Rotwein des Szekszárdi bikavér (Szekszárder Stierblut), der aus drei für diese Region typischen Rebsorten, darunter auch der Kadarka-Rebe, gekeltert wird.
Zwischen dem Bach Séd und den mit Weingärten kultivierten Hügeln steht die Einsiedler-Kapelle, die eine alte Wallfahrtsstätte darstellt. Jenseits des Baches steht das Geburtshaus der größten Sohnes der Stadt, des Dichters Mihály Babits. Im Augusz-Haus, wo Franz Liszt oft Gast war, wurde eine Musikschule eingerichtet und nach dem Komponisten benannt.
Der Gemencer Wald, der sich im Überschwemmungsgebiet der Donau ausbreitet, ist einer der wichtigsten Naturdenkmäler von Ungarn. Der Wald ist zwar ein wichtiger Jagdgrund des Landes, wurde aber 1996 dem Nationalpark Donau-Drau eingegliedert. Er ist von dem zu Szekszárd gehörenden Touristenzentrum Gemenc zu Fuß zu erreichen, aber auch mit einer Schmalspurbahn, mit Reitpferd, mit eigenen Pferdewagen und auch mit dem Motorboot. Im Museum für Trophäen läuft derzeit eine Ausstellung über "Das Leben im Flutgebiet" zu sehen, die sich mit der Natur des Gemencer Waldes befasst.
Größere Orte der Umgebung
  • Im Umkreis von 10 km: Decs, Harc, Kakasd, Őcsény, Sióagárd und Szálka
  • Städte bis etwa 50 km Entfernung: Baja und Tolna, ferner Bóly, Bonyhád, Dombóvár, Jánoshalma, Komló, Mecseknádasd, Mohács (Türkenschlacht), Nagydorog, Nagynyárád, Paks und die Großstadt Pécs (Komitat Baranya), das ihm benachbarte Pécsvárad (berühmtes Benediktinerstift), Sellye, Szedres, Tamási, Uszód, Váralja sowie die Kleinstädte Zengővárkony (Burg am Hang des Mecsek-Gebirges) Zomba.
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Kirche von Szekszárd

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Szekszárder Wein Region

Kaposvár

Kaposvár

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Luftaufnahme: Kaposvár

Kaposvár (deutsch Kopisch, Ruppertsberg, Ruppertsburg) ist der Hauptort des Komitats Somogy in Ungarn. Die Stadt liegt am Fluss Kapos und ist 186 Kilometer von Budapest entfernt.

Geschichte

Nach einer Legende wurde die Siedlung wie Rom auf sieben Hügeln gegründet. Das Gebiet war schon um 5000 v. Chr. bewohnt, um 400 v. Chr. wurde das Gebiet von keltischen Stämmen in Besitz genommen.
Zum ersten Mal erwähnt wurde die Stadt als Kapos in der Stiftungsurkunde des Bischofsamtes in Pécs im Jahr 1009. Mitte des 14. Jahrhunderts erbaute die Familie Rupoly die Burg von Kapos, die als Neuburg bekannt wurde.
1555 eroberten die Osmanen in einer fünftägigen Belagerung die Festung und das Benediktinerkloster. 1686 wurde die Siedlung von der osmanischen Herrschaft befreit. Die Gemeinde erhielt 1703 das Marktrecht und seit 1749 ist die Stadt Sitz des Komitats Somogy.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt durch die wichtige Eisenbahnlinie zwischen Budapest und Zagreb stark weiter und wurde ein wichtiger Industriestandort. Bis zum ersten Weltkrieg war Kaposvár eine Garnisonsstadt der K.u.K. Österreich-Ungarischen Armee. 1914 lag hier das III. Bataillon des Ungarischen Infanterieregiments Nr. 44
Kaposszentjakab, eine Nachbargemeinde, wurde 1950 an die Stadt angeschlossen. 1973 folgten Toponár, Kaposfüred und Töröcske.
Im Jahr 1990 wurde die Stadt eine von 23 Städten mit Komitatsrecht. Seit 1993 ist die Stadt ein Bischofssitz. Die Universität Kaposvár wurde im Jahr 2000 gegründet.
Vom 7. bis 12. August 2007 fand in Kaposvár die Voltigier-Europameisterschaft statt.

Csiky Gergely Theater


Plaza von Kaposvár

Mittwoch, 19. August 2009

Nagykanizsa

Nagykanizsa


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Zentrum von Nagykanizsa (1)

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Zentrum von Nagykanizsa (2)

Nagykanizsa (dt. Großkirchen oder Groß-Kanizsa, kroat. Kaniža) ist eine Stadt im Komitat Zala in Ungarn. Sie besitzt, wie 22 andere ungarische Städte auch, Komitatsrecht. Nagykanizsa liegt etwa 40 km südwestlich des Balatons und ist etwa 15 km von der kroatischen Grenze entfernt. Sie wird vom Principáliskanal durchflossen, der die Zala mit der Mur verbindet.

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Elisabeth-Platz

Geschichte

Der Ort wird 1245 als Knysa zum ersten Mal erwähnt. Der Name ist (west- oder süd-)slawischen Ursprungs und bedeutet "Fürst".
1600 wurden Stadt und Umland von Türken erobert.

Tapolca

Tapolca

Tapolca ist eine ungarische Kleinstadt mit etwa 20.000 Einwohnern nördlich des Plattensees (Balaton).

Sehenswürdigkeiten

  • Höhlenteich, per Boot befahrbar
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Höhlenteich

  • Parkanlage um den Mühlenteich
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Mühlenteich

  • Batsányi-Museum am Marktplatz
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Batsányi-Museum

Motorsport


Mit dem Nyirádi Motorsport Centrum gibt es in einer ehemaligen Bauxit-Grube in Nyirád, nicht weit von Tapolca entfernt, eine Rennstrecke, auf der u. a. jährlich ein Lauf zur FIA Rallycross-Europameisterschaft ausgetragen wird.

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Nyirádi Motorsport Centrum


Dienstag, 18. August 2009

Keszthely

Keszthely


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Zentrum von Keszthely

Keszthely (deutsch: Kesthell) ist eine Stadt mit heute ca. 23.000 Einwohnern auf einer Fläche von 75,98 Quadratkilometern am Westufer des Plattensees in Ungarn. Sie gehört zum Komitat (Verwaltungsbezirk) Zala.

Geschichte

Der Platz am See ist seit der Römerzeit besiedelt. Dem Führungsstil und der Denkweise der Familie Festetics verdankt die Stadt ihre historische Bedeutung, die 1247 erstmals in einer Urkunde erwähnt wird. Seit 1421 besitzt die Stadt das Marktrecht. Durch die Türkenkriege wurde ihr Wachstum unterbrochen, die Stadt jedoch niemals eingenommen. Im 18. Jahrhundert stieg sie zum geistigen Mittelpunkt der Region auf. Das verdankt sie auch den Festetics, deren Graf György Festetics 1797 das Georgikon gründete. Es handelte sich um eine landwirtschaftliche Hochschule, die im 19. Jahrhundert wesentlich zum Nationalbewusstsein der Ungarn beitrug. Heute ist es die Agrarwissenschaftliche Fakultät der Universität Veszprém.
Bereits im 19. Jahrhundert begann eine weitere wichtige Entwicklung: der Tourismus. Heute ist er der wohl größte Wirtschaftszweig. Dies untermauern die großen Uferhotels und unzählige Geschäfte in der im Sommer überfüllten Fußgängerzone, der Kossuth Lajos utca. Das alles beeinträchtigt die barocke Innenstadt glücklicherweise nicht.

Sehenswürdigkeiten

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Kirche in Keszthely

Sehenswert sind das mächtige Barockschloss der Festetics im Norden der Stadt. Es bildet eine U-Form und steht inmitten eines Parks. Christoph Festetics erbaute es im Jahre 1745. Sein Sohn Pál erweiterte es in den 1860er Jahren unter Federführung von Christoph Hofstädter, der auch den Park entwarf. Die letzte Erweiterung in den 1880er-Jahren erfolgte nach Plänen des Architekten Viktor Rumpelmayer. In den Räumen des Schlosses kann man Gegenstände vom 17. bis zum 19. Jahrhundert besichtigen. Darunter sind Delfter-Kachelöfen, Empirestühle und intarsienverzierte Tische zu finden. Außerdem befindet sich im Schloss die Helikon-Bibliothek (ungarisch: Helikon könyvtár). Die Inneneinrichtung wurde vom Keszthelyer Tischlermeisters János Kerbel geschaffen und beherbergt über 50.000 Bände.
Im Süden der Stadt befindet sich das Balaton-Museum mit einer geologischen und archäologischen Sammlung. Es zeigt Zeugnisse awarischer und keltischer Kultur, Fakten zur geologischen Entwicklung des Plattenseegebietes sowie zur Flora des Sees und zur Arbeit der Menschen.
http://nezdcsak.freeblog.hu/files/molo.jpgKeszthely - Mole

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Schloss Festetics

Porzellanmanufaktur Herend

Porzellanmanufaktur Herend

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Porzellanmanufaktur Herend

Herend ist die älteste und größte Porzellanmanufaktur in Ungarn und zählt heute zu den bedeutenden Manufakturen in Europa. Sie wurde 1826 in dem Ort Herend (Komitat Veszprém) von dem Keramiker Vinzenz (Vince) Stingl gegründet.

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Krug und Tasse mit Rotschild-Formel

Geschichte

Stingl geriet jedoch bald in finanzielle Schwierigkeiten. Unter seinem neuen Eigentümer Moritz (Mór) Fischer (gest. 1880 in Totis) begann ab 1839 der Aufstieg des Werkes. Er begann mit Ergänzungen alter asiatischer und europäischer Speiseservice für die ungarische Aristokratie. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen und mit den durch diese Aufträge geknüpften Kontakten gelangen ihm Erfolge mit eigenen Kreationen, die auf den großen Ausstellungen in Wien, London, New York und Paris Mitte des 19. Jahrhunderts ausgezeichnet wurden. Die prominenten Besteller dieser Zeit (Königin Victoria, Kaiser Franz Joseph, die Familien Esterházy, Batthyány, Rothschild, und Apponyi) sind teilweise Namensgeber für die heute noch hergestellten Dekore. Geliefert wurden Service für die königliche Burg in Budapest, das Service für das Schloss Gödöllő und für Kaiser Maximilian I. von Mexiko. In der Folge wurde die Manufaktur in Herend unter der Leitung von Fischer 1872 zum k.u.k. Hoflieferant ernannt.
Die Wirtschaftskrise von 1874 und die starke Konkurrenz trieb das Unternehmen jedoch in den Konkurs. 1876 übernahmen die Söhne von Mór Fischer die Leitung. Die Firma hieß damals Mór Fischers Söhne, Porzellanfabrik. 1878 wurde das Hoflieferantenprivileg wieder bestätigt. In den Jahren nach 1874 verlor die Manufaktur trotzdem an Bedeutung. 1883 wurde das Unternehmen verkauft und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1892 stürzte ein Teil der Fabrikhalle ein, die Produktion musste komplett eingestellt werden.
Unter Fischers Enkel Jenõ Farkasházy Fischer hatte das Unternehmen weiter schwer zu kämpfen. Farkasházy arbeitete mit ungarischen Jugendstilkünstlern zusammen und produzierte wieder Glanzstücke, die finanzielle Lage wollte sich aber nicht richtig sanieren lassen da zu sehr auf die Qualität und nicht Quantität gesetzt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Monarchie konnte das Unternehmen durch ausländische Investoren wie Mobil und Lloyds am Leben gehalten werden. Exportiert wurde über Häuser wie Lobmeyr und Warnecke in Hamburg, die für den europäischen Vertrieb zuständig waren.
Bis zum Zweiten Weltkrieg erholten sich die Finanzen etwas, während des Krieges wurde auch für militärische Zwecke produziert. 1948 wurde Herend verstaatlicht, was das Unternehmen wahrscheinlich vor dem erneuten Bankrott rettete. Obwohl ausländische Mitarbeiter nicht mehr geduldet wurden, waren Lobmeyr und Warnecke weiterhin für den Vertrieb zuständig. Das kommunistische Regime ließ Herend ansonsten relativ freie Hand, da es ein wichtiger Devisenbringer und Vorzeigeunternehmen für das Land war.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges erfolgte im Jahre 1993 erfolgt die Privatisierung, so dass sich heute 75 Prozent der Anteile im Besitz der Mitarbeiter befinden.
Produkte
Produziert wird noch nach alten Vorlagen. Das Service "Gödöllő", "Miramare", "Fleurs des Indes vertes" oder das "Victoria Bouquet" für die Königin Victoria von England werden mit neueren Kreationen weiterhin produziert. Das weiß-goldene "Burgservice" ist mit den Initialen von König Franz Joseph I. und der heiligen Stephanskrone verziert. Das "Miramare"-Service soll an Kaiser Maximilian und Mexiko erinnern. "Gödöllő"-Service war ursprünglich ein Geschenk König Franz Josephs I. an seine Königin Elisabeth für das Schloss und ist in roter Farbe mit Blumenmotiven und Bäumen.
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Volles Essbesteck

Montag, 17. August 2009

Veszprém

Veszprém

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Luftaufnahme: Veszprém

Veszprém (deutsch: Wesprim oder Weißbrunn) ist eine der ältesten ungarischen Städte. Neben Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) und Esztergom (Gran) war Veszprém eine der bedeutendsten Städte Ungarns im Mittelalter. Veszprém hat heute über 60.000 Einwohner und ist der Komitatssitz des Komitats Veszprém. Es ist wegen seines attraktiven Stadtbilds und der Nähe des Plattensees
ein beliebtes Fremdenverkehrszentrum sowie eine bedeutende Universitätsstadt.


Geographische Lage


Veszprém befindet sich nördlich des Balatons (Plattensee) auf Hügeln und in Tälern, die den Bach Séd umgeben. Die Stadt wurde nach der Überlieferung auf fünf Bergen erbaut: Várhegy (Burgberg), Jeruzsálemhegy (Jerusalemberg), Temetőhegy (Friedhofberg), Kálvária-hegy (Kreuzwegberg) und Cserhát.
Die Stadt liegt am Schnittpunkt dreier ungarischer Landschaften: Sie grenzt im Norden an den Bakonywald, im Süden an das Plattensee-Hochland (Balaton-felvidék) und im Osten an die Große Ungarische Tiefebene. Diese zentrale Lage förderte die Entwicklung von Veszprém in großem Maße.
Geschichte
Auf dem Gebiet von Veszprém gab es schon im 5. Jahrtausend v. Chr. eine neolithische Siedlung, deren Freilegung vor kurzem beendet wurde.
Zur Zeit der Landnahme ging Veszprém – wo vermutlich eine ehemalige (fränkische oder awarische) Festung auf dem Burgberg bestand – in den Besitz des Hauses Árpád über.
Im Jahr 1009 wurde von Fürst Géza, dem Vater des Staatsgründers Stephan I., eines der ältesten Bistümer Ungarns, das Bistum Veszprém (seit 1993 Erzbistum) gegründet. Der Dom St. Michael ist die älteste (erz-)bischöfliche Kathedrale Ungarns. Er wurde von der Frau des heiligen Königs Stephan I. begründet, der seligen Gisela, einer bayerischen Prinzessin aus Passau. In der Kathedrale findet man den Thronstuhl der ungarischen Königinnen (deren Krone wird in der ungarischen Schatzkammer aufbewahrt) und eine Reliquie von Gisela.
Im Kloster unterhalb der Burg wuchs Margarete auf, die Tochter des Königs Béla IV. Später lebte und starb sie im Kloster auf der Margareteninsel (Budapest) und gab so der Insel ihren heutigen Namen.
Die Bischöfe von Veszprém haben die Stadt über die Jahrhunderte zu einer Festung ausgebaut. 1276 wurde die Stadt durch das Heer des Palatins Péter Csák und 1380 durch einen Brand zerstört, aber nach diesen Ereignissen wurde die Stadt wieder aufgebaut. Im Jahr 1552 eroberten die Türken Veszprém und plünderten und mordeten in der Stadt. Danach verlor die einstmals blühende Renaissance-Stadt zeitweilig ihre Bedeutung.
Nach 1702 wurden Teile der Festung wieder errichtet. Im 18. Jahrhundert und Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt in österreichischer Hand zum Barock, und wurde – dank ihres Getreidemarkts – Handelszentrum Mitteltransdanubiens. Die Einwohnerzahl stieg von 2.500 auf 14.000. Die Mehrheit der Gebäude der Burg wurde in diesem Zeitraum erbaut.
Teile der Stadt wurden bei einem Erdbeben 1810 zerstört. Das zünftige Handwerk und der Getreidemarkt versanken Ende des 19. Jahrhunderts in der Bedeutungslosigkeit, weil die Stadtväter es verhindert hatten, dass die 1872 erbaute Eisenbahnlinie zwischen Székesfehérvár (Stuhlweißenburg)[1] und Szombathely (Steinamanger)[2] näher an die Ortsmitte von Veszprém geführt wurde. Die Bevölkerungszahl stagnierte seither.
Während der K.u.k. Monarchie war Veszprém eine von vielen Garnisonsstädten und 1914 die Heimat des K.u. Veszprémer Honvéd-Infanterieregiments Nr. 31 (Veszprémi 31. honvéd gyalogezred).
Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der geschichtsträchtigen Stadt erneut zerstört.
Die Pannonische Universität Veszprém gilt heute mit ihren fünf Fakultäten (Philosophische, Ingenieurwissenschaftliche, Wirtschaftswissenschaftliche, Landwirtschaftswissenschaftliche und Informatik-) - zusammen mit der Akademie-Filiale Veszprém (VEAB) der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) - als das akademische Zentrum Mittel-, Nord- und Westtransdanubiens. Zu der Universität gehört seit einigen Jahren auch das Georgikon in Keszthely, die älteste Agrarwissenschaftliche Fakultät Europas.
Sehenswürdigkeiten
Im Burgviertel
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Burgviertel in Veszprém

  • Sankt-Michael-Dom – Einst im Jahre 1001 als doppeltürmige romanische Basilika errichtet, in den Türkenkriegen zerstört, erst im 18. Jahrhundert teils im Spätbarock wieder aufgebaut.
  • Sankt-Stephans-Kirche – Ursprünglich im Barock 1730 errichtet, dann durch einen Brand zerstört, später in neoromanischem Stil wieder aufgebaut.
  • Erzbischöfliches Palais – Von Jakob Fellner, einem im 18. Jahrhundert in Ungarn bekannten Architekten erbaut. Im Innern befinden sich eine Bibliothek und viele Gemälde.
  • Gisela-Kapelle – Die Fresken mit den sechs Aposteln an der Nordwand stammen aus dem 13. Jahrhundert.
  • Dreifaltigkeitssäule
  • Propstpalais
  • Piaristen-Gymnasium
  • Feuerturm – Im 18. Jahrhundert erbaut, ist er ein Wahrzeichen der Stadt. Stündlich ertönt ein Glockenspiel vom Band.
  • Heldentor (Burgtor) mit kleinem Burgmuseum
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Die Dreifaltigkeitssäule mit der Franziskaner-Kirche im Hintergrund

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Luftaufnahme: Veszprém - Burg

Außerhalb des Burgviertels
  • Dezső-Laczkó-Museum
  • Bakonyer Haus
  • Petőfi-Theater
  • Óváros tér (Altstadtplatz)
  • Károly-Eötvös-Komitatsbibliothek
  • Theatergarten
  • Sankt-Stephans-Talbrücke oder Viadukt
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Sankt-Stephans-Talbrücke oder Viadukt

  • Kálmán-Kittenberger-Zoo
  • Deutscher Soldatenfriedhof


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