Mittwoch, 15. September 2010

Heldenplatz

Heldenplatz

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Blick auf den Heldenplatz

Auf dem Heldenplatz (ungarisch: Hősök tere) in der ungarischen Hauptstadt Budapest dominieren das Millenniums- und das Heldendenkmal, umgeben von der Kolonnade. Zu finden ist der Platz im Stadtteil Pest. Dort markiert er den Beginn der Andrássy út und ist das Tor zum Stadtwäldchen (Városliget), das sich mit seinen Alleen direkt hinter dem Platz erstreckt. Zur Rechten und Linken säumen Kunstmuseen den Heldenplatz.

Kurze Geschichte des Platzes

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Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha auf der Kundgebung des Ungarische Frontkämpferverbundes im Oktober 1937

Während der Budapester Millenniumsausstellung 1896 zur Feier des 1000-jährigen Jubiläums dermagyarischen Landnahme beschloss das Parlament, den Helden der ungarischen Geschichte ein Denkmal zu errichten. Mit der Umsetzung des Millenniumsdenkmals wurden der Architekt Albert Schickedanz und der Bildhauer György Zala beauftragt. Schickedanz entwarf zudem auch die beiden Museumsbauten, die den Platz zu beiden Seiten flankieren. 1929, also 30 Jahre nach Baubeginn, fanden die Bauarbeiten um den Heldenplatz ihr Ende.

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Festumzug bei den II. Weltfestspielen1949 auf dem Heldenplatz

Immer wieder war der Heldenplatz über die Jahre Bühne für einschneidende Ereignisse in der ungarischen Geschichte. So zertrümmerten die Ungarn während der Revolution 1918-19, als Zeichen des Bruches mit den Habsburgern das Bildnis Kaiser Franz Josephs und legten den gesamten Platz mit roten Draperien aus. Außerdem ersetzten sie die Statuen von Árpád durch eine Statue von Mary und einem Arbeiter-und-Bauern-Monument. Nach 1945 war der Heldenplatz wiederholt Schauplatz politischer Kundgebungen. So unter anderem 1989, als Imre Nagy und seine damaligen Mitstreiter in einem feierlichen Staatsakt rehabilitiert wurden.

Milleniumsdenkmal

Datei:Gabor arkangyal.jpg

Figur des Erzengels Gabriel auf der 36 Meter hohen Säule, 2008

Das Millenniumsdenkmal (ungarisch: Millenniumi emlékmű) steht in der Mitte des Platzes und erinnert an die Helden der ungarischen Geschichte. Das von Albert Schickedanz und György Zala geschaffene Monument, dessen Errichtung das Parlament während der Millenniumsfeierlichkeiten 1896 beschlossen hatte, wurde 1929 fertiggestellt. In der Mitte erhebt sich eine 36 Meter hohe Säule, die eine etwa fünf Meter große Figur des Erzengels Gabriel trägt. Dieser hält in einer Hand die ungarische Krone, in der anderen das apostolische Doppelkreuz. Der Sage nach soll der Erzengel im Traum des Papstes erschienen sein und ihm vorgeschlagen haben, die bereits vorbereitete königliche Krone dem ungarischen Volk zu geben. Zu Füßen der Säule findet man die Reiterstatuen von Fürst Árpád und sechs weiteren Stammesfürsten aus der Zeit der Landnahme.

Heldendenkmal

Am Fuß der Säule befindet sich das 1929 eingeweihte Heldendenkmal, ein einfacher Steinquader, der die Aufschrift trägt:

Zum Gedenken der Helden, die ihr Leben der Freiheit unseres Volkes und der nationalen Unabhängigkeit geopfert haben.

Datei:Budapest heroes fejedelmek.jpg

Reiterstatuen zu Füßen des Engels Gabriel


Die Kolonnade

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Die Kolonnade ist eine halbkreisförmige, verzierte Säulenreihe, die als Pantheon der ungarischen Geschichte dient. Zwischen den Säulen findet man Standbilder von Herrschern und bedeutenden historischen Gestalten Ungarns von den Anfängen in Europa bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Figuren von links nach rechts:


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Luftbild: Der Platz in der Nacht

Kunsthalle und Museum

Die beiden Museen, jeweils zur Rechten und Linken des Heldenplatzes, sind typische Bauten in klassizistischem Stil.

Kunsthalle

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Die Kunsthalle (ungarisch: Műcsarnok) mit ihren korinthischen Säulengängen beherbergt bedeutende Wechselausstellungen der Gegenwartskunst, sie wurde 1896 fertiggestellt.

Museum der Bildenen Künste


Das Museum wurde 1906 fertiggestellt und beherbergt die wichtigste Sammlung nicht-ungarischer Kunst in Budapest. Es präsentiert ein breites Spektrum künstlerischer Epochen, von einer kleinen ägyptischen Sammlung über antike griechische und römische Kunst, bis hin zur Renaissance und Moderne. So verfügt die Galerie der Alten Meister über die größte Sammlung spanischer Künstler außerhalb des Prado. Das Museum besitzt eine grafische Sammlung mit Werken von Marc Chagall, Lucas Cranach, Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Nicolas Poussin,Raffael, Rembrandt van Rijn, Peter Paul Rubens und Giovanni Battista Tiepolo. Diese Sammlung wird allerdings nur in Ausschnitten und dann im Rahmen von Sonderausstellungen präsentiert.

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