Samstag, 20. März 2010

Stadtwäldchen - Teil 2

Stadtwäldchen

Zoologish-Botanischer Garten


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Eingang zum Zoologischen Garten

Der Zoologisch-Botanische-Garten (Fővárosi Állat- és Növénykert) befindet sich an der nordwestlichen Seite 47.51747222222219.076722222222 des Stadtwäldchens. Bereits 1840 kamen in Budapest die ersten Überlegungen auf, einen Zoologischen Garten zu gründen. Doch erst ab 1859 wurden konkrete Überlegungen angestellt, wie dieses zu realisieren wäre. Entstanden ist er schließlich aus einer privaten Initiative von vier Wissenschaftlern: Dr. József Szabó (Dozent), József Gerenday (Direktor des Botanischen Gartens), Dr. Ágoston Kubinyi (Direktor des Nationalmuseums) und János Xántus (Sammler und Zoologe). Um die notwendigen finanziellen Mittel zu bekommen, wurden die „Aktienfirma Zoologischer Garten“ gegründet und Gespräche mit der Stadt Pest über mögliche Orte für einen Zoologischen Garten geführt. Die Stadtverwaltung Pests schlug zwei Grundstücke vor, die sich beide im Stadtwäldchen befanden. Auf Anraten des Wiener Professors Gustav Jäger fiel die Entscheidung zugunsten des im Westen des Stadtwäldchens gelegenen Grundstücks. Am 5. September 1865 wurde ein 30jähriger Pachtvertrag mit der damals noch selbständigen Stadt Pest zu einer Jahresmiete von einem Goldstück abgeschlossen.
Als Architekt konnte der renommierte Antal Szkalnitzky gewonnen werden. Am 9. August 1866 wurde der „Budapester Zoologische Garten“ erstmals eröffnet und zählt daher heute zu den ältesten Zoologischen Gärten Europas. Dieser zählte etwa 500 Tiere, zugekauft und gespendet. So wurden unter anderem einige Tiere vom Tiergarten Schönbrunn in Wien überlassen. Ein besonderes Geschenk kam von Königin Elisabeth, die dem Zoo 1869 eine Giraffendame schenkte, die überraschend im selben Jahr noch Nachwuchs in den Zoo brachte.
In den ersten Jahren wurde im Zoologischen Garten eine Spezialisierung auf bestimmte Tierarten versucht, darunter Affen, Papageien, Greifvögel und Wild. Da dieses Vorhaben nicht die benötigten Besucherzahlen brachte, überlegte sich Zoodirektor Károly Serák neue Wege, den Zoo attraktiver zu machen. Diese Ideen brachten ihm jedoch viel Kritik ein. So wurden Angebote wie Zoo-Lotterie, Akrobaten, Seiltänzer und Feuerspucker als nicht angemessen für einen Zoologischen Garten gesehen. In der Rückschau ist anzunehmen, dass gerade durch diese Maßnahmen das Überleben des Zoos gesichert wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts glich der Budapester Zoo in vielen Aspekten anderen europäischen Zoos. So wurden sehr viele Tiere in für heutige Verhältnisse viel zu engen Käfigen gehalten, und der Schwerpunkt lag eher darauf, neue Tierarten anzuschaffen, als die Verhältnisse für die bereits vorhandenen Tierarten zu verbessern. In den darauf folgenden Jahrzehnten musste der Zoo viele Schwierigkeiten durchstehen. Er wurde geschlossen und wieder eröffnet und stand nicht mehrmals vor dem Bankrott. 1909 bis 1912 wurde der Garten um Gehege und Tierhäuser erweitert. Aus dieser Zeit sind jedoch bis heute nur wenige Gebäudeteile erhalten, so unter anderem ein moscheeartiges Elefantenhaus und das von Károly Kós erbaute Vogelhaus, das an die reformierte Kirche in Magyarvalkó erinnert. Károly Kós ließ sich in seinen Bauten vor allem von der volkstümlichen Baukunst Siebenbürgens inspirieren. Auch bei der Gebäudearchitektur versuchte er stets einen Bezug zu den entsprechenden Tieren zu finden.
Insgesamt hat der Zoo seit seiner Eröffnung 100 Millionen Besucher empfangen. Heute sind es jährlich etwa eine Million Besucher. Damit ist er in Ungarn die meistbesuchte Kultureinrichtung des Landes. Insgesamt leben hier heute über 4.000 Tiere aus 500 Arten, sowie etwa 2.000 Pflanzenarten. Die letzte große Renovierung fand 2004 statt, wonach auch das unter Denkmalschutz gestellte Aquarium wieder für Besucher eröffnet wurde. Etwas Besonderes ist bis heute das Palmenhaus mit seinen Vögeln, Fledermäusen und Alligatoren. Mit seinen teilweise mehrere hundert Jahre alten Platanen und Ginkgos steht hier ein großes Tropenhaus.
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Portal am Eingang des Elefantenhauses

Hauptstädtischer Großzirkus

Der Hauptstädtische Großzirkus (Fővárosi Nagycirkusz) am Ostrand 47.51922222222219.079083333333 des Zoologisch-Botanischen-Gartens und gegenüber dem Széchenyi-Bad gehört mit 320.000 Besuchern im Jahr zu den meistbesuchten Einrichtungen dieser Art in Europa. Eröffnet wurde das seinerzeit aus Wellblech und Eisenfachwerk bestehende Zirkusgebäude am 7. Mai 1891 durch den deutsch-holländischen Zirkusdirektor Ede Wulff. Da sich das Gebäude damals noch innerhalb des Zoologischen Gartens befand, konnte der Zirkus nur mit einer Eintrittskarte des Zoos besucht werden. Obwohl sich die Gebäudegröße seit der Gründungszeit nicht verringert hat, fasste der Zirkus damals 2.290 Besucher, von denen heute noch 1.850 Plätze vorhanden sind.
In den folgenden Jahren war das Etablissement sehr erfolgreich und spielte immer öfter vor ausverkauftem Haus – bis 1896 der Vergnügungspark Ősbudavára in unmittelbarer Nähe, ebenfalls auf dem Gelände des Zoologischen Gartens, seine Pforten öffnete. Direktor Ede Wulff war bereits 1895 aus dem Zirkus ausgeschieden und hatte die Pacht an den Zoologischen Garten übergeben. In den nächsten Jahren hatte es der Zirkus schwer, in Konkurrenz des Vergnügungsparks mit seinen berühmten Artisten und Attraktionen zu bestehen. Nach langem Hin und Her fand sich ein neuer Mieter: Der Clown und Kunstreiter Mátyás Beketow mietete 1804 den Zirkus und begann ihn aus seinem Privatvermögen zu renovieren.
Ein paar Monate später, am 30. April 1804, wurde der Zirkus wiedereröffnet. 1908 wurde das Gebäude schließlich an seinen heutigen Platz östlich des Zoologischen Gartens verlegt. In den 1920er Jahren wurde Sándor Könyöt als neues Mitglied der Zirkusfamilie neuer Partnerdirektor im Beketow-Zirkus. Die erfolgreiche Ära von Mátyás Beketow als Direktor endete 1935, als die Stadtverwaltung den Zirkus erneut zur Pacht ausschreiben ließ.
Den Zuschlag bekam György Fényes, der zuvor bereits den „Kleinen Zirkus“ im Stadtwäldchen geleitet hatte. Im Juli 1936 fand unter Fényes die Uraufführung des neu erarbeiteten Programms statt. Viele berühmte und international anerkannte Künstler boten in den darauf folgenden Jahren unter Fényes ihre Künste im Zirkus dar, unter anderem der Musikclown Gábor Eötvös, den selbst Charlie Chaplin hoch schätzte. 1944 musste György Fényes den Spielbetrieb einstellen, da wegen zunehmender Bombardierungen die Stadtverwaltung gezwungen war, die Spielerlaubnis für den Großzirkus zurückzuziehen.
1950 wurde die Staatliche Artistenschule gegründet, womit die Grundlagen für eine Wiedereröffnung des Großzirkus gelegt waren. 1954 gründete sich das Staatliche Zirkus-Unternehmen, das bis heute die Leitung des Zirkus innehat. Später wurde es in „Ungarische Zirkus und Varieté Kht. (MACIVA)“ umbenannt. 1955 öffnete der Großzirkus schließlich wieder regelmäßig seine Pforten, und die Besucher konnten sich die Vorstellungen der nun diplomierten Artisten anschauen.
Am 15. März 1966 kam es zur zweiten längeren Schließung des Zirkus, da das baufällig gewordene Zirkusgebäude abgerissen und durch ein neues ersetzt wurde. Dem Neubau wird nachgesagt, dass er von außen wenig an einen Zirkusbau erinnert, weil wesentliche Stilelemente fehlen. Im Inneren jedoch zeigt er den typischen Charme einer klassischen Zirkusmanege. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Sitzplätze des Publikums fast die 360° des Rondells einnehmen. Nur der Bereich über dem Künstlereingang ist, wie in Zirkuszelten, für die hauseigene Zirkusband reserviert. Geleitet wurde der Zirkus bis 1966 von Miklós Göndör, Rezső Árvai und Lajos Fekete. Nach mehrjähriger Bauzeit eröffnete das Haus Anfang 1971 unter Eötvös Gáborné. Gáborné, aus der berühmten Picard-Dynastie, war die bis dahin einzige Zirkusdirektorin. Später wurde sie von Tamás Radnóti abgelöst, der wiederum 1988 durch István Kristóf ersetzt wurde. Dieser hat bis heute das Direktorenamt inne.
Die erfolgreichsten Jahre des Zirkus waren zu Ende des 19. Jahrhunderts, da vor allem die zahlenmäßig wachsende Oberschicht ihm und dem Stadtwäldchen gern einen Besuch abstattete. Derzeit plant man notwendige Renovierungen, darunter auch eine Kuppel, um Ausstattung wie in anderen Zirkussen unterzubringen.
Da sich der Budapester Zirkus kein Winterquartier suchen muss, kann er sein Programm 12 Monate im Jahr darbieten. In den letzten Jahren wurden noch zusätzliche Veranstaltungen, wie klassische Konzerte, Modeschauen, Bankette, Sportveranstaltungen, Tanz-, Theater- und Operettenaufführungen in den Programmplan aufgenommen.
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Der Nagycirkusz bei Tag

Vergnügungspark

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Die Achterbahn

Der Vergnügungspark (Vidámpark) in der Nordecke des Parks 47.52027777777819.084166666667 zieht über eine Million Besucher im Jahr mit verschiedenen Attraktionen an, z. dem Riesenrad, dem verhexten Schloss (Elvarázsolt kastély), dem 1906 erbauten Karussell (Körhinta) und der 1922 errichteten, einen Kilometer langen Achterbahn (Hullámvasút) mit Holzkonstruktion sowie weiteren Einrichtungen. Der 1950 gegründete Vidámpark erstreckt sich auf einer Fläche von 6,5 Hektar. Hervorgegangen ist er aus dem Wurstels und dem Englischen Park. Den Besuchern werden mehr als 40 Fahrgeschäfte geboten. Fünf davon, darunter die oben genannten Einrichtungen Achterbahn, Karussell und Verhextes Schloss, stehen unter Denkmalschutz. Das verhexte Schloss, mit Spiegellabyrinth und bebenden Sesseln, brannte Anfang der 1980er Jahre aus und wurde 1987 nach den Plänen von Ferenc Török und Antal Puhl wieder aufgebaut.

Restaurant Gundel

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Restaurant Gundel

Das im Jugendstil erbaute Gundel Restaurant ist eines der ältesten und renommiertesten Restaurants der Stadt und genießt bis heute international einen besonderen Ruf. Es liegt in der Állatkerti út 2, im nordöstlichen Teil47.51705555555619.076333333333 des Stadtwäldchens, gleich neben dem Museum der Bildenden Künste und dem Botanisch-Zoologischen Garten. Seine herausragende Stellung beweist eine Meldung der New York Times von 1939: „Das Restaurant Gundel macht für Budapest bessere Werbung als es eine Schiffsladung Touristenbroschüren dies könnte.“


Verkehrsmuseum

Das ungarische Verkehrsmuseum (Közlekedési Múzeum) ist in einem Zweckbau in der Városligeti körút 11, am Ostrand 47.5142519.091555555556 des Stadtwäldchens untergebracht. Es ging aus einer Schau anlässlich der Millenniumsfeierlichkeiten 1896 hervor und stellt auf 8.000 m² anschaulich die Entwicklungen im Verkehrswesen von der Antike bis in die Neuzeit dar. Zu finden sind hier auch Modelle alter Donau- und Balatonschiffe sowie Lokomotiven und Fluggeräte. Den Grundstock der Sammlung bilden die zu den Millenniumsfeierlichkeiten gezeigten Exponate. Darauf baut das drei Jahre später gegründete Verkehrsmuseum auf. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum schwer beschädigt, so dass es erst 1966 wiedereröffnet werden konnte. 1987 wurde das Gebäude erweitert. Die Dauerausstellungen im Museum bilden den gesamten Bereich Verkehr und Verkehrswesen der letzten 100 Jahre ab. So finden sich hier Ausstellungen wie „100 Jahre staatliche ungarische Schifffahrt“, „100 Jahre ungarisches Autofahren“, „Geschichte des Straßenverkehrs“, „Geschichte des Stadtverkehrs“ und „Geschichte der Dampflokomotive“.

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Verkehrsmuseum

Petőfi-Mehrzweckhalle

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PeCsa

Die 1985 fertiggestellte Petőfi Csarnok, auch PeCsa, hat drei Nutzungsbereiche:
  1. Kulturveranstaltungen, sowohl Pop- als auch klassische Konzerte und Theatervorstellungen.
  2. Messen und Ausstellungen
  3. Verschiedene Jugendclubs sind dort untergebracht. Jugendbetreuung, beispielsweise das Kapocs-Selbsthilfezentrum für Jugendliche
Die Haupthalle verfügt über 1.100 Sitz- und 2.500 Stehplätze, die Freiluftarena über 2.500 Sitz- und 6.000 Stehplätze. Jährlich werden rund 600 Veranstaltungen abgewickelt. Räumlichkeiten verschiedener Größe können dort angemietet werden.
Denkmäler
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Denkmal zu Ehren von Kronprinz Rudolf
Auf dem Gelände des Stadtwäldchens befinden sich unter anderen Statuen mit den Bildnissen folgender Persönlichkeiten:

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