Samstag, 20. März 2010

Stadtwäldchen - Teil 1

Stadtwäldchen

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Stadtwäldchen

Das Stadtwäldchen (ungarisch Városliget) befindet sich im XIV. Bezirk der ungarischen Hauptstadt Budapest. Der um 1810 vom französischen Landschaftsgärtner Nebbion angelegte Park ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Es erstreckt sich über eine Fläche von 1,2 km² und war einst eine sumpfige Hügellandschaft. Den südwestlichen Eingang des Parks bildet der Heldenplatz am Ende der Andrássy út. Im nördlichen Teil wird das Stadtwäldchen von der für den Autoverkehr freigegebenen Károly-Kós-Promenade (Kós Károly sétány) durchzogen.
Im Lauf der Jahre haben sich auf dem Gelände viele Erholungs- und Kultureinrichtungen angesiedelt.
Burg Vajdahunyad
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Burg Vajdahunyad
Die Burg Vajdahunyad (Vajdahunyad vára) befindet sich vom Heldenplatz aus gesehen auf der rechten Seite. Wie viele Denkmäler und Bauwerke entstand auch die Burg 1896 zu den Millenniumsfeierlichkeiten. Der im mittelalterlichen Stil errichtete burgartige Gebäudekomplex mit einem Burgtor, spitzen Türmen, Giebeln und Zinnen wurde unter Leitung des ungarischen Baumeisters Ignác Alpár errichtet. Ignác Alpár versuchte die für Ungarn typischen Baustile in seinem Werk zu vereinigen.
Als Ausgangspunkt seiner Planungen nahm er die Feste des Johann Hunyadi, die sich im heute rumänischen Hunedoara befindet. Am Eingang der Burg ist das gotische Burgtor, zu seiner Linken die Kopie eines oberungarischen Turms, und zur Rechten die Kopie des Turms aus dem rumänischen Schäßburg. Bei der Kapelle hinter dem romanischen Flügel auf der Ostseite des Burghofes übernahm Ignác Alpár das Portal der Klosterkirche in Ják eins zu eins. Zum Osten hin schließt die Burg mit einem schlossartigen Gebäudeteil im klassizistischen und Barockstil ab. Sonst bestimmen vornehmlich Elemente aus Nordungarn und Siebenbürgen das Bild der Burg, insbesondere von der Burg Hunedoara.
Der rechts vom Burgtor gelegene Gebäudeteil ist vollständig für das Landwirtschaftsmuseum reserviert. Hier werden bäuerliches Handwerkszeug, Landmaschinen und verschiedene Dokumentationen der ungarischen Land- und Forstwirtschaft ausgestellt.

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Nachbau der Kirche aus Ják innerhalb der Burg Vajdahunyad

Denkmal des Anonymus

Vor dem Landwirtschaftsmuseum, aber noch auf der Burginsel, befindet sich ein 1903 von Miklós Ligeti entworfenes Denkmal. Es wurde zu Ehren eines im 12./13. Jahrhundert lebenden anonymen Geschichtenschreibers Anonymus hier errichtet. Vermutet wird, dass er im Auftrag von König Béla IV. die erste ungarische Chronik (lateinisch Gesta Hungarorum) niederschrieb.

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Denkmal des Anonymus

Eisbahn

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Eisbahn

Am 12. November 1869 gründete sich im Café Korona in Budapest der „Pester Verein für Schlittschuhläufer“. Zeitgleich wurde auch die erste Eisbahn der Hauptstadt auf dem See des Stadtwäldchens eröffnet. Erst gab es nur einen kleinen Pavillon, in dem sich die Eisläufer aufwärmen konnten. Der Zuspruch war aber bald so groß, dass der Verein regelmäßig Veranstaltungen und Feste ausrichtete. So unter anderem auch den ersten Schlittschuhwettkampf der Stadt am 2. Februar 1870. Später, als Buda und Pest sich zu Budapest vereinten, wurde der „Pester Verein für Schlittschuhläufer“ in „Budapester Verein für Schlittschuhläufer“ umbenannt. Der erste Präsident des neuen Vereins war Graf Manó Andrássy.
Die Popularität dieser neuen Attraktion stieg weiter, und so wurde überlegt, den viel zu kleinen hölzernen Pavillon durch einen neuen zu ersetzen. Die durchgeführte Ausschreibung gewann der noch unbekannte ungarische Architekt Ödön Lechner. Er entwarf für sein Erstlingswerk einen Zweckbau aus Holz mit je einem Ankleideflügel für die Damen und einen für die Herren sowie einem von allen zu nutzenden Saal zum Aufwärmen. Dieses neue Gebäude wurde 1895 erweitert.
Zur Förderung des Sports wurde am 26. November 1926 die Kunsteisbahn (Műjégpálya) eröffnet, die es den Sportlern ermöglichte, 105 Tage während des Winters im Stadtwäldchen zu trainieren. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg musste die Kunsteisbahn 1944 für eine Saison geschlossen werden und konnte erst nach langer Rekonstruktion 1945 teilweise wieder eröffnet werden.

Széchenyi-Bad

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Széchenyi-Bad

Siehe Hauptartikel Széchenyi-Heilbad
Das Széchenyi-Bad (Széchenyi-fürdő) wurde 1881 eröffnet und gehört heute zu den beliebtesten Bädern in Budapest. Es befindet sich im nördlichen Teil des Stadtwäldchens 47.51841666666719.082219444444 und besteht aus drei Freibecken und einem im neobarocken Stil erbauten Hallenbad mit Thermal- und Therapiebereich, der in den letzten Jahren zum Teil generalsaniert wurde. Das Freibecken ist bis 22 Uhr geöffnet, der Thermalbereich bis 19 Uhr. Interessant ist, dass die Eintrittskarten für beides gelten und gleich viel kosten, aber die Badedauer davon abhängt, wo die Karten erworben wurden. Eintrittskarten, die im Thermalbereich gekauft werden, gelten nur gegen Aufpreis bis 22 Uhr im Außenbecken, weil der Umkleidebereich des Thermalbades auch nicht so lange geöffnet ist.

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