Montag, 20. Dezember 2010

Kolontár-Dammbruch




Kolontár-Dammbruch

Roter Giftschlammmverseuht sechs Dörfer

Zehn Menschen sterben, als sich nach einem Dammbruch eine Welle Bauxit-Schlamms in Ungarn wälzt.

"Es war graunenhaft. Die Leute haben van acht Meter hohen Wellen gesprochen. Hier sieht es jetzt aus wie auf dem Mars. Die Flut hat Autos, Menschen, Kühe, Brücken, einfach alles mitgerissen." Mit diesen dramatischen Worten beschrieb einer der Einwohner der Ortschaft Kolontár die Katastrophe, die sich bereits am Montag unweit der weszungarischen Stadt Győr ereignete.

Aus bisher ungeklärten Gründen hatte ein Ablagerbecken für den Giftschlamm der Aluminiumfabrik MAL AG ein Leck bekommen. Eine rote, laugige und leicht radioaktive Schlammlawine brach los und ergoss sich in einem Bach, der wegen starken Regens in den vergangenen Tagen ohnehin schon fast über die Ufer trat. Rund eine Million Kubikmeter roter Giftschlamm vermengten sich mit dem Wasser schawappten sintflutartig über das nächstgelegene Kolontár. Neben Kolontár wurden auch die Orte Devecser, Somlóvásárhely, Tüskevár, Apácatorna und Kisberzseny überflutet. Insgesamt ist ein Gebiet von rund 40 Quadratkilometern betroffen.

Ungarn im Gifstchlamm

Die Schlammkatastrophe um Kolontár gilt als der bischer größte Chemie-Unfall in Ungarn. mit Helikoptern, die mehrere Tonnen Gips abwerfen, wird versucht, den giftigen Schlamm zu binden. Der ungarischen Nachrichtenagentur MTI zufolge besteht die Gefahr, dass der Schlamm, der bereits in den Fluss Marcal geflossen ist, auch die Flüsse Raab und Donau verunreinigen könnte.

Laut Illés (Umweltstaatssekretär) wurden Fauna und Flora im Katastrophengebiet um Kolontár durch die Schlammmasse völlig zerstört. Wemm dieser nämlich trockne, gelangten die giftigen Stoffe in die Luft, wo ist ebenfalls gesundheitsschädigende Wirkung hätten. Gelangten die Giftstoffe wierderum ins Trinkwasser, sei dies in hohem Maße krebserregend, sagt Illés. Die Reinigungsarbeiten werden voraussichtlich mehrere Monate dauern.


Illés betonte zudem, die Kosten für die verursachten Schäden müsse die Firma MAL AG bezahlen. Er bezifferte diese auf mehr als zehn Milliarden Forint (rund 35 Millionen Euro). Die Schlammlawine hat Häuser, Straßen und Schienen beschädigt. Allein in Kolontár, Devecser und Somlóvásárhely wurden Hunderte Häuser überflutet. Die Polizei hat gegen die Firma Aluminium MAL AG Ermittlungen eingeleitet.

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